Paul Austers Wunsch ist Zweisamkeit mit dem Leser

Paul Austers Wunsch ist Zweisamkeit mit dem Leser
"Mit Fremden sprechen" ist eine Sammlung von Essays und Reden aus fünf Jahrzehnten

 „Wenn dir die Worte versagen, verfällst du in ein Bild von nichts. Du verschwindest.“ (Paul Auster, 1967)

Beim Amerikaner, 73 ist er, besteht keine Gefahr. Seine von ihm zusammengestellten Essays und Reden aus 50 Jahren – über Literatur, aber auch über Obdachlose, Krieg, Musik ... – sind ein weiterer mittlerweile unnötiger Beweis dafür, dass er Worte hat.

Wie er wurde

„Mit Fremden sprechen“ ist ein Ort, ein Urlaubsort geradezu, an dem vieles zu entdecken ist. Ein Ort, an dem man nah dabei ist, wie ein Schriftsteller wird – wie er zu Paul Auster wurde, der z. B. „Stadt aus Glas“ (1985) schreiben und auf nicht einmal 200 Seiten derart viele Falltüren einbauen konnte.

Auster verbringt sein Leben im Gespräch mit Menschen, die er nie gesehen hat und nie kennenlernen wird: Leser und Autor in uneingeschränkter Zweisamkeit. Das, sagt er, sei das Einzige, was er je wollte. Dass manche Bücher ein Gehirn sind, ist eine willkommene Zugabe.

Paul Auster:
„Mit Fremden
sprechen“
Übersetzt von W. Schmitz, M.
Paluch, R. Habeck, A. Pechmann, M. Sattler Charnitzky.
Rowohlt Verlag.
416 Seiten.
26,80 Euro

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

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