Neues von James Bond und Nicci French

Neues von James Bond und Nicci French
Zwei Mal Spannendes vom Ehepaar, das sich Nicci French nennt, und von James Bond

Nach der Thrillerserie um die Londoner Psychotherapeutin Frieda Klein - acht Bücher von 2012 bis 2018, sie wurden leider immer abgehobener - jetzt ein allein stehender Kriminalroman des englischen Ehepaares, das sich Nicci French (Foto siehe oben) nennt.

"Was sie nicht wusste" hat mehr Bodenhaftung.

Soll heißen: Ohne einen Toten im Hintergrund, der die Heldin umbringen will – aber sie zugleich beschützt.

Sondern diesmal „nur“ eine sehr pflichtbewusste dreifache Mutter und Ehefrau, 44 Jahre alt ist sie, die sich die verständliche Frage stellt: Und das soll’s gewesen sein?

Nachschlag

Sie wird noch netter zu ihrer Umwelt, nachdem sie sich erlaubt hat, mit einem Arbeitskollegen zu schlafen.

Am nächsten Tag bekommt sie nach Zubereitung des Frühstücks für die Familie eine SMS von diesem Mann: Er sei allein ...

Sie sagt daheim, sie werde im Schrebergarten bissl zusammenräumen, aber radelt hin zu ihrem Lover – und er liegt tot in seiner Wohnung.

Nun macht sie derart viele Fehler, dass sie bald zu den Verdächtigen gehört.

Immerhin findet sie denjenigen, der den Mord begangen hat.

Übrigens: Wenn man gerade mit Freunden beim Essen sitzt und eben erfahren hat, dass jemand mit einem Hammer erschlagen wurde, so ist es nicht besonders sensibel, wenn die Gastgeberin ausgerechnet in diesem Moment fragt:

„Will jemand einen NACHSCHLAG?“

***

Noch etwas Spannendes ist neu erschienen, mit weniger Psychologie und mehr Action: Der Engländer Anthony Horowitz durfte, nach „Trigger Mortis“, einen zweiten James Bond-Roman schreiben. Die Erben von Ian Fleming hatten ihn damit beauftragt.

„Ewig und ein Tag“ spielt noch vor „Casino Royal“, damals war Bond noch kein Doppelnuller.

Ein anderer Agent war 007 und wird in Marseille vom organisierten Verbrechen weggeräumt. James Bond muss sich nun die von ihm so begehrte Lizenz zum Töten erarbeiten. Er ist dabei sehr kaltblütig.

Liest sich wie eh und je: unterhaltsam und nicht geschüttelt, sondern gerührt. Andere Geheimagenten scheinen bissl beklopft zu sein. Sagt einer über die freischaffende Agentin „Madame 16“ belehrend:

„Es handelt sich natürlich nicht um ihren richtigen Namen ...“

Geh wusch.

 

Nicci French:
„Was sie nicht wusste“
Übersetzt von
Birgit Moosmüller.
C. Bertelsmann.
448 Seiten.
16,50 Euro.

KURIER-Wertung: ****


Anthony
Horowitz:
„Ewig und ein Tag“
Übersetzt von
Stephanie Pannen.
Verlag Cross Cult.
400 Seiten.
17,50 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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