Mit Buntstiften vom tödlichen Leuchten in der Fabrik erzählen

Mit Buntstiften vom tödlichen Leuchten in der Fabrik erzählen
"Radium Girls" von der Französin, die sich Cy. nennt: So nah kommt man der Tragödie aus den 1920er Jahren

250 Ziffernblätter mussten pro Tag fertig sein: Die Frauen in den Fabriken machten zuerst den Pinsel mit ihren Lippen nass, um feine Linien zu ziehen, dann tauchten sie ihn in Leuchtfarben und malten die Ziffern. Radium – der letzte Schrei um 1920: Chemiker und Fabriksbesitzer trugen selbstverständlich Schutzkleider. (Es gab sogar Kosmetika und Getränke mit Radium.)

Kein Licht

In der Nacht brauchten die Arbeiterinnen kein Licht. Sie strahlten. Dann fielen ihnen die Zähne aus. Sie starben an Krebs. Aber verkündet wurde, um sie schlecht zu machen: Es war Syphilis.

Mankell hat über die Frauen in New Jersey geschrieben, auch Kurt Vonnegut. Dank der französischen Zeichnerin Cy. ist man ihnen nah. Wie sie mit ihren Buntstiften vom tödlichen Leuchten erzählt, ist unvergesslich.

Fünf Frauen klagten damals. Sie setzten im Jahr 1928 das Recht durch, dass Arbeitnehmern Entschädigung zusteht, wenn Arbeit sie krank gemacht hat.

Die Zeichnung oben ist ein Beispiel aus dem Buch.

 

Cy.:
„Radium Girls - Ihr Kampf um Gerechtigkeit“
Carlsen Verlag.
136 Seiten.
20,95 Euro

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

Kommentare