Mit Blech kann man so viel machen, sogar ein Gedicht

Mit Blech kann man so viel machen, sogar ein Gedicht
Gerhard Ruiss, Interessensvertreter der Autorinnen/Autoren ist auch Lyriker. Er bekommt den H.C.-Artmann-Preis der Stadt Wien

Vieles lässt sich mit Blech machen. Kuchenblech. Blechlawinen. Blechtrottel. Man kann Blech reden. (Machen viele.) Blech von der Wiege bis zur Bahre. Und ein Gedicht lässt sich damit machen, von Gerhard Ruiss: „Blech ist: Was von einem Statussymbol zurückbleibt, wenn der Lack ab ist.“

Kürzer

Der streitbare Interessensvertreter der Autorinnen/Autoren braucht Lyrik als Ventil. Dann dichtet Ruiss (Foto oben) die Lieder des Tiroler Minnesängers Oswald von Wolkenstein nach, um sie zugänglich zu machen. Damit sie mehr nach Frank Zappa klingen als nach Mittelalter.

Spaß braucht er auch, und er baut Reime mit Waschmaschinen und Beuteltieren. Grau muss keineswegs aller Tage Anfang sein. Im Gedichtband „Blech“ ist er aber oft ernst. Elegant. Verspielt. Verliebt. Zornig. Abwechslungsreich. Kurz, kürzer, noch kürzer. Goldene Worte statt Blech:

sag weder bin

noch war

willst du weiter.

 

Gerhard Ruiss: „Blech“
edition
art science.
188 Seiten.
15 Euro

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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