Martin Walsers sechstes Buch in drei Jahren
Schon wieder ein Buch von Martin Walser, das sechste in drei Jahren. Und wieder biedern sich seltsame, oft auch sinnlose Sätze an, um ins Museum gehängt zu werden. Etwa: „Ich bin die Zigarette in meinem Mund. Das macht mich unsterblich.“
Mit Stil
Auch in dieser „Legende“, wie Walser die Geschichte bezeichnet, gibt es wieder eine Menge Sprücherln und Peinlichkeiten – aber immerhin haben sie Stil. Wer noch bringt das so zusammen wie der 93-Jährige?
Das ist nicht irgendein „ Mädchenleben“. Das ist Sirte. Ihr Vater und ein Verehrer wollen erreichen, dass sie heiliggesprochen wird. Sie hat nämlich u.a. beim Schaukeln immer am höchsten Punkt anhalten konnte! Und sie verhinderte, dass ein Betrunkener seine Frau schlägt.
Und was sollen wir damit anfangen? Feministisches hinein interpretieren? Über Altmännerfantasien hinweg sehen? „Alles Unbekannte gilt für groß“ (Tacitus).
Martin
Walser:
„Mädchenleben“
Rowohlt Verlag.
96 Seiten.
20,60 Euro.
KURIER-Wertung: ***
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