Kein Sex im Stundenhotel, denn es geht ums Mögen

Kein Sex im Stundenhotel, denn es geht ums Mögen
Erzählungen von Lydia Mischkulnig: "Die Gemochten"

Manuela und Egon treffen einander jeden Dienstag im Stundenhotel. Sie ziehen sich aus, aber an Sex sind sie nicht interessiert. Sie kommen zusammen, weil sie einander mögen: „Die Gemochten“.

Weicher Dolch

Da kann man jetzt noch so lange grübeln, besser auf den Punkt gebracht wird man’s nicht können: Kritikerin Daniela Strigl schrieb, in der Kunst von Lydia Mischkulnig - Foto oben - vermählen sich Witz und Irritation.

Im Roman „Die Richterin“ (2020) war die gebürtige Klagenfurterin eindeutig: „Es gibt nur zwei Arten von Männern. Feministen und Trottel.“ In den Erzählungen ist sie so vielfältig, dass die Suche nach dem roten Faden auch für den Verlag schwierig war: Der Klappentext vorne sieht „Liebende und Fremde“ im Zentrum, hinten sind es die „unbeständigen Zeiten“

Es ist völlig egal. Die Geschichten sind unverwechselbar, originell, ein Sesselkreis reicht, eine Gans, eine Preisverleihung ... Lieblingssatz: „Der Blick zählt als weichster Dolch auf der Welt.“


Lydia
Mischkulnig:

„Die Gemochten“
Leykam Verlag.
176 Seiten.
23,50 Euro

KURIER-Wertung: ****

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