Heinz Strunks Witz riecht nach Erbrochenem
Ein Sommerbuch. Herr Dr. Roth fährt an die Ostsee, um die Chronik seiner Familie zu schreiben. 38 Tonbänder zu je 90 Minuten hat er mit. Er merkt sehr bald, dass sein Geschreibsel nur eines ist, peinlich.
Ein Sommerbuch von Heinz Strunk. Der Schnapshändler im Ort ist lästig. Es wird viel getrunken. Für Dr. Roth gibt es kein Entkommen.
Dille
Bei Heinz Strunk ist die Tragik ein Witz, und der Witz riecht nach Erbrochenem und nach dem Tod. Darin ist der Hamburger Europameister.
Der 60-Jährige bereut, nicht schon früher mit dem Bücherschreiben angefangen zu haben und steigt aufs Tempo. In „Es ist immer so schön mit dir“ (2021) hat es ein Mann nicht ausgehalten, dass seine Freundin nach Erdäpfelpüree riecht. Diesmal findet es sein Held grauslich, dass eine Freundin nach Genuss eines Matjesbrötchens zwischen den Zähnen Dille stecken hat.
Vielleicht sollte sich Strunk Zeit lassen mit dem nächsten Roman.
Heinz Strunk:
„Ein Sommer
in Niendorf“
Rowohlt Verlag.
240 Seiten.
22,95 Euro
KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern
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