Gustav Ernst: So viel Blabla, aber mit voller Absicht

Gustav Ernst: So viel Blabla, aber mit voller Absicht
Man merkt gar nicht gleich, dass "Betriebsstörung" eine Parodie ist. Krimis sind ja oft unfreiwillig so

 „Betriebsstörung“ ist ein großes Blabla, und darüber darf man sich freuen. Denn es ist eine intelligente Parodie auf den Literaturbetrieb und schlecht geschriebene Krimis, der man nicht gleich anmerkt, dass es sich um eine Parodie handelt, weil sich diese Art Literatur sehr oft genau so präsentiert.

Der Spaß ist groß, wenn man sich dabei ertappt, wie leicht man sich von Blabla einlullen lässt.

Gefühlsgatsch

Eine Wiener Literaturkritikerin wird über eine Brüstung in den Tod gerempelt. Sie war eine böse Kritikerin. Die Bestseller eines Autors, den man durchaus für den Täter halten kann, hat sie stets verrissen. Den Autor nannte sie stets „Gefühlsgatschschmierer“.

Warum hier eine Lehrerin ermittelt? Ist halt so. Warum sie mit ihrer Freundin permanent über Sex redet? Ist doch gut so. „Betriebsstörung“ ist die notwendige satirische Fortsetzung des Leitfadens „Romane schreiben“ (wie man es nicht machen soll) von Gustav Ernst und Karin Fleischanderl.


Gustav Ernst:
„Betriebsstörung“
Sonderzahl
Verlag.
240 Seiten.
20 Euro

KURIER-Wertung: ****

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