Wiederentdeckt: Die Welt mit anderen Augen

Von Marie-Sarah Drugowitsch
Sie stehlen gemeinsam Autos, pflanzen Bäume im öffentlichen Raum um und gehen gerne auf Beerdigungen fremder Leute. All diese Vorlieben teilen der 19-jährige Harold und die kurz vor ihrem 80. Geburtstag stehende Maude.
Harold kann dem Leben nicht viel abgewinnen. Sein einziges Vergnügen: Seine Mutter durch aufwendig inszenierte, vorgetäuschte Selbstmordversuche in den Wahnsinn zu treiben. Durch die Begegnung mit der lebensbejahenden Maude, die allen gesellschaftlichen Konventionen trotzt, lernt Harold, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Ihr Motto: „Es ist besser, wenn man nicht allzu moralisch ist. Sonst betrügt man sich selbst, um zu viel vom Leben.“
Colin Higgins’ Kultroman „Harold und Maude“ ist eine Geschichte über Liebe, die keinen Altersunterschied kennt. Die im Diogenes Verlag erschienene, in ihrer Sprache unaufgeregte Neuübersetzung von Roberto de Hollanda und Pociao zeigt, wie zeitlos bewegend diese Liebesgeschichte heute noch ist.

Colin Higgins:
„Harold und Maude“
Diogenes.
Ü.: Roberto de Hollanda; Pociao.
192 S. 20,00 €