Buchkritik: Steven Appleby und sein Superheld "Dragman"

Buchkritik: Steven Appleby und sein Superheld "Dragman"
Wie jemand erfolgreich versucht, "ich" zu sein und in Frauenkleidern Kraft bekommt

Der Roman versteckt sich hinter 2.000 Comics-Bildern, die wie schnell hingestrichelt aussehen; aber das ist die zweite von vielen Täuschungen.

Der britische Künstler Steven Appleby – verheiratet, zwei Söhne, Foto oben – trägt Frauenkleider, früher hat er es heimlich getan ... und Mr. Grimp, sein Held in „Dragman“, bekommt Superkräfte, wenn er Frauenkleider anzieht.

Seele zu verkaufen

Dann kann er fliegen. Dann kann er helfen in seltsamen Zeiten: Der Wissenschaft gelang es, die Seele zu lokalisieren, und jetzt verkaufen alle ihre Seele für ein Eigenheim oder viel Urlaub, dafür ist den Menschen die Herzenswärme abhanden gekommen.

„Dragman“ ist alles und überhaupt großartig und sozial engagiert sowieso. Die Geschichte zeigt – fast autobiografisch –, wie jemand erfolgreich versucht, „ich“ zu sein. Die andere Superhelden hatten Dragman verstoßen, für Transvestiten haben sie keinen Platz. Sollte Batman dabei gewesen sein: sofort ignorieren, den Kerl!


Steven Appleby:
„Dragman“
Koloriert von
Nicola Sherring.
Übersetzt von Ruth Keen.
Schaltzeit Verlag.
336 Seiten.
29,90 Euro

KURIER-Wertung: *****

Kommentare