Buchkritik: Stephan Roiss und "Triceratops"

Buchkritik: Stephan Roiss und "Triceratops"
Für den Deutschen Buchpreis war er nominiert, für den österreichischen aber nicht

Da geht’s nicht um Saurier, leider, Michael Crichton („Jurassic Park“) ist tot, aber so ein Triceratops hat einen dicken Panzer, und den könnte man brauchen im Debütroman des Linzers Stephan Roiss, der als Musiker (Sänger der Gruppe "Fang den Berg") bessere Laune verbreitet. Es geht gar nicht anders.

In Trauer

„Triceratops“ war für den Deutschen Buchpreis nominiert, nicht aber für den österreichischen. Zu bedrückend? Zu hoffnungslos? Roiss kann so schreiben, dass man sich mit seiner Trauer verstecken will. Das ist nicht schön. Aber eine Leistung, eine derartige Atmosphäre herbeizuschreiben.

Eine unglückliche Familie. Sie funktioniert nicht. Die Mutter ist psychisch krank, der Vater bibelfest und sonst nichts, die Tante esoterisch angehaucht – das Kind, der Bub, wird wenig beachtet. Ob er’s aushält? Schon kratzt er seine Haut auf.

„Wir sagten Mutter, dass wir sie lieben. Es war nicht wahr.“ Er sagt „wir“ zu sich selbst, um nicht allein zu sein, aber er ist es.


Stephan Roiss: „Triceratops“
Verlag Kremayr & Scheriau.
208 Seiten.
20 Euro

KURIER-Wertung: ****

 

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