Buchkritik: Patrick Leigh Fermor und "Eine Zeit der Stille"

Buchkritik: Patrick Leigh Fermor und "Eine Zeit der Stille"
Dass er im Kloster nicht reden durfte, war für alle ein Freude

Welche Freude es ist, nicht zu reden! Welche Freude für diejenigen, die schweigen und die, die nicht zuhören müssen! Der Londoner Reiseschriftsteller Patrick Leigh Fermor (1915-2011) hat es ausgekostet. Sein Leben lang besuchte er Klöster. Ein Mann von Welt. Ein britischer Agent, der den Widerstand auf Kreta organisierte ... Nur anfangs kam er sich im Kloster wie auf einem Friedhof vor.

Wurzelgemüse

Bald brauchte er dieses Leben, um danach den Lärm draußen ertragen zu können. Die größte Offenbarung ist die Stille. Das ist zwar kein Zitat aus dem Buch, das nun übersetzt wurde. Es ist von Laotse, aber der Chinese war ja auch kein Dummer.

Fermor fing die Welt der Benediktiner in einer wunderbaren Mischung aus Historischem und Gefühltem ein. Mit Trappisten hatte er Probleme: 6 Stunden schlafen, 7 Stunden in der Kirche, der Rest ist Feldarbeit und stilles Gebet, und zum Essen gibt es Wurzelgemüse, fast immer nur Wurzelgemüse.


Patrick Leigh Fermor:
„Eine Zeit der Stille“
Übersetzt von
Dirk van
Gunsteren.
Dörlemann
Verlag.
144 Seiten.
18,95 Euro

KURIER-Wertung: ****

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