Buchkritik: Milena Agus über "Eine fast perfekte Welt"

Buchkritik: Milena Agus über "Eine fast perfekte Welt"
Roman aus Sardinien: Warum die Reise zu Milch und Honig nie ein Ende haben kann.

Wie schafft man es bloß, an einem Ort wie diesem zu leben? In einem von Gott verlassenen Dorf bei schlecht gelaunten, schwarz gekleideten Frauen auf Sardinien, wo Milena Agus’ Roman „Eine fast perfekte Welt“ immer wieder einschlägt wie ein Meteorit..

Wie schafft man es bloß, NICHT an einem Ort wie diesem zu leben? In sicherer Entfernung zu den Touristenständen. Milena Agus (Foto oben) zeigt ein Sardinien, ihr Sardinien, das es wahrscheinlich bald nur noch in den Büchern geben wird.

Nirgendwo

Es sind drei Generationen, die auf 200 Seiten begleitet werden. Nur 200 Seiten: Es wurde ordentlich verdichtet, das ist angenehm. Ausgewandert wird nach Genua, nach Amerika. Die Seelen sind unruhig, die Unzufriedenheit ist groß. Aber es gibt kein „gelobtes Land“. Nirgendwo. Zumindest eines der Familienmitglieder zeigt es vor: Man kann die Suche beenden, wenn es einem halbwegs gut geht.

 

Milena Agus:
„Eine fast perfekte Welt“
Übersetzt von
Monika Köpfer.
dtv.
208 Seiten.
20,60 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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