Buchkritik: Liza Cody und "Gimme more"
Hallo, Birdie“, sagt David Bowie. „Du lebst noch?“ – Bowie ist inzwischen gestorben, Birdie Walker lebt weiter und weiter. Sie ist nur eine Romanfigur, erfunden von der Londonerin Liza Cody (Foto oben), die schon die obdachlose Lady Bag und die Wrestlerin Eva Wylie zur Welt brachte. Wenn schon „Frauenliteratur“, dann eine mit sooo großen Frauen.
Verlogenheit
Cody wird auch hierzulande immer bekannter – man konnte, ja man MUSSTE „Gimme more“ (2000) neu auflegen. Einen besseren Roman übers Musikbusiness wird man schwer finden.
Birdie ist eine alte Rock ’n’ Rollerin und auch als Witwe eines Superstars interessant für die Gierigen, denen es nicht um Musik, sondern nur ums Geschäft geht. Für unsereiner ist sie interessant, weil sie sich herrlich revanchiert.
Weil sie die Verlogenheit in der Branche brandmarkt. Weil sie Gift versprüht und sich danach umdreht und lacht. Alle lacht Birdie aus. Nur den Rock ’n’ Roll nicht, niemals.
Liza Cody:
„Gimme More“
Übersetzt von
Pieke Biermann.
Argument Verlag,
Reihe Ariadne.
380 Seiten.
21,60 Euro
KURIER-Wertung:****
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