Buchkritik: Jan Costin Wagner über den "Sommer bei Nacht"

Buchkritik: Jan Costin Wagner über den "Sommer bei Nacht"
Unter anderem gibt es in dem Kriminalroman "senkrechte Fragen" über einen Entführer.

Jan Costin Wagner - Foto oben - wurde mit seiner finnischen Serie um Kommissar Kimmo-Joentaa bekannt. Wagners Frau ist Finnin. Wie ruhig er erzählt, ist dem Stil des Italieners Davide Longo (zuletzt: "Die jungen Bestien", Rowohlt Verlag) nicht unähnlich.

Ein Kind wurde während eines Flohmarkts in der Schule entführt. Ein fremder Mann mit zwei großen Teddybären nahm ihn bei der Hand und ging mit ihm weg. Seine Mutter hatte in diesem Augenblick mit einer Lehrerin geredet.

Mehr Gehalt

Jan Costin Wagner schaut sich sein Personal genau an. Die Mutter des Buben, den Vater, die Schwester, die Beamten ... was lässt der Polizist da im Klo verschwinden?

Man muss damit rechnen, dass in „Sommer bei Nacht“ plötzlich eine Frage „senkrecht im Raum“ steht. Auf einer späteren Seite steht dann sogar eine Antwort „senkrecht im Raum“ und teilt den Himmel.

Manchmal wirkt das Bemühen, dem Krimi-Genre mehr Gehalt zu verleihen, etwas angestrengt.

 

Jan Costin Wagner:
„Sommer bei Nacht“
Galiani Verlag.
320 Seiten.
20,60 Euro

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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