Buchkritik: Isabel Allende und "Was wir Frauen wollen"

Buchkritik: Isabel Allende und "Was wir Frauen wollen"
Ein Essay: Will man der Ozean sein, der nie Ruhe gibt? Oder ist man wie ein Stein?

Die Frauenministerin will sich nicht Feministin nennen – demnach ist sie also kein „bewegter Ozean, mächtig, tief und so unendlich vielschichtig wie das Leben selbst. Er wogt, strömt, kennt Gezeiten und zuweilen wütende Stürme. Wie der Ozean gibt auch der Feminismus niemals Ruhe.“

Kontrolle

So will man auch als Mann sein (das Patriarchat ist hingegen aus Stein). Das schreibt Isabel Allende, die schon im Kindergartenalter Feministin war, wegen ihrer sitzengelassenen Mutter. Der heute 78- jährige Star einer mitunter etwas schmalzigen Literatur nahm sich früh vor, niemals Opfer zu sein.

„Was wir Frauen wollen“ ist ein Essay, persönlich, offen, direkt, im Wissen ums Vergangene. Eine Aufforderung an „die Töchter und Enkelkinder“ weiterzumachen, um Kontrolle über Leben und Körper und Unabhängigkeit auszuüben. Es müsse die Natur der Macht geändert werden. Von Seite zu Seite fällt es schwerer, ihr zu widersprechen.

 

Isabel Allende: „Was wir
Frauen wollen“
Übersetzt von
Svenja Becker.
Suhrkamp Verlag.
184 Seiten. 18,50 Euro

KURIER-Wertung: ****

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