Buchkritik: Isaac Rosa aus Spanien und sein "Glückliches Ende"

Buchkritik: Isaac Rosa aus Spanien und sein "Glückliches Ende"
Das Scheitern einer Ehe: Auch über die Kaffeebohne, die sich bewegt, wird gestritten

Es ist aus. Daran ändert der Buchtitel „Glückliches Ende“ nichts. Sie zieht mit den Kindern in eine kleinere, billigere Wohnung. Er kehrt zu den Eltern zurück. Das bedeutet nicht unbedingt, dass die Liebe zur Gänze gegangen ist.

Rückwärts

Der Spanier Isaac Rosa - Foto oben - analysiert, wie es zum Scheitern der Ehe gekommen ist. Das heißt: Er lässt abwechselnd Angela (Lehrerin) und Antonio (sehr freier Journalist) reden, manchmal parallel; und WIR können analysieren. Das hat den Vorteil, dass man – dass Mann – ungern über die eigene Beziehung reflektiert, und hier kann er anderen dabei zuschauen (und mühelos Gefahren wiedererkennen).

Es wird wegen des Geldes gestritten, man lebt in prekärer Zeit. Irgendwann reicht zum Streit dann auch eine Kaffeebohne in der Espressokanne, die sich bewegt und eine Kakerlake ist. Von der Trennung rückwärts wird erzählt, bis die Geschichte von zwei Verliebten beginnt. Ein tolles Konstrukt. Nicht so filigran wie die Ehe.


Isaac Rosa:
„Glückliches Ende“
Übersetzt von
Marianne
Gareis und
Luis Ruby.
Liebeskind Verlag.
352 Seiten.
22,90 Euro

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

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