Buchkritik: Emil Bobis Befreiungsschlag "Abara Da Kabar"

Buchkritik: Emil Bobis Befreiungsschlag "Abara Da Kabar"
Philosophie mit Ur-Buchstaben: Gut ist der Mensch, aber die Sprache ist sehr böse

Das ist die Antwort des einstigen profil-Aufdeckers Emil Bobi auf jenen Journalismus, bei dem das Schreiben nicht mehr so wichtig ist (nur auf das Finden von Schreibbarem komme es an).

Ketten sprengen

Emil Bobi lässt den erfundenen Kollegen Baumhackl vermuten (und auf Recherche gehen): Die Sprache ist kaputt. Die Kommunikation klappt nicht – nicht in der Ehe, nicht in der Regierung. Immer heißt es: Du verstehst mich nicht. Der Mensch kann nichts dafür, das System krankt. Mensch eh gut, Sprache böse, denn sie löst Gewalt aus, Kriege, und gehört mit Gewalt bekämpft.

Prickelnde Sprachphilosophie. „Abara Da Kabar“ liest sich wie Bobis Befreiung, im Buch kann er sich strecken und alte Ketten sprengen. Mit Ur-Buchstaben, Schläfenlappen und einem weisen Straßenkehrer schafft er Interesse, und man hört nicht mehr auf nachzudenken: Wenn man mit jemandem redet, redet man eigentlich immer mit sich selbst. Denn was man sagt, kommt nie so an, wie es gesagt wurde.


Emil Bobi:
„Abara Da Kabar“
Pustet Verlag.
384 Seiten.
24 Euro

KURIER-Wertung: ****

Kommentare