Buchkritik: Elisabeth Reichart und "Mein Geliebter, der Wind"

Buchkritik: Elisabeth Reichart und "Mein Geliebter, der Wind"
Die Gedichte geben eine Ahnung, wie lebendig Wasser, Feuer und Wind sind. Und dass alles Liebe ist.

Warum Lyrik? 100 Antworten gibt es. Eine schöne Antwort ist: um das Mehr von Worten wahrzunehmen. Die Oberösterreicherin Elisabeth Reichart (Foto oben) hat keine Antwort darauf. Die Frage sei ihr zu fremd, sagt sie. Und dichtet, weil sie von der Lebendigkeit der Elemente und der Fragilität unseres Lebens fasziniert sei. Ihr Staunen und ihr Ahnen bekommen Fantasie, so sind die Gedichte Versuche, „unsere verengte Sicht in die Poesie zu entführen.“

Knirschen

„Mein Geliebter, der Wind“ ist schon Reicharts zweiter Gedichtband. (Buchpräsentation ist am 27. Februar 2020 in der Alten Schmiede in der Wiener Schönlaterngasse 9.) Er überrascht aus Neue, weil ihr Name fest mit Romanen – zuletzt, gut gegen Hass: „Frühstück bei Fortuna“ – verbunden ist. Und plötzlich wird Wasser über den Himmel gezogen, es knirscht die Morgenröte – und: Komm Wind / peitsch mich sonnenwärts. Aber es passt alles zusammen. Alles ist Liebe.

 

Elisabeth Reichert:
„Mein Geliebter,
der Wind“
Otto Müller
Verlag.
120 Seiten.
20 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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