Buchkritik: Eliot Weinberger und "Neulich in Amerika"

Buchkritik: Eliot Weinberger und "Neulich in Amerika"
Donald Trumps Freude in Corona-Zeiten, dass sein Golfplatz einen Preis gewonnen hat ...

Der New Yorker Eliot Weinberger (Bild) kann über Verstorbene mit dem Namen Chang schreiben und über die georgische Fassung von Adam und Eva und über die T’ang Dynastie, die das Klopapier erfunden hat: Nie wird man das Gefühl haben, er gibt mit seinem Wissen an. Immer wird man von ihm Sauerstoff fürs Gehirn bekommen.

Golfplatz

Wenn sich Eliot Weinberger mit George W. Bush, mit dem Irakkrieg, den Republikanern und vor allem mit Trump beschäftigt, so macht er das nicht als politischer Kommentator. Er ist ein Sammler von Informationen, die er so anrichtet, dass man nun viel genauer sieht, was angerichtet wurde, „Neulich in Amerika“.

Corona ist eingearbeitet (bis Mai). Man darf sich mit dem Präsidenten freuen, dass einer seiner Golfplätze einen Preis gewann – was er stolz verkündete, als mit 3000 Toten täglich gerechnet wurde.

Es gibt Schriftsteller (wie Clemens J. Setz), die meinen, Weinberger verdiene den Nobelpreis. Jedenfalls gehört er gelesen. Immerzu.

Eliot
Weinberger:

„Neulich
in Amerika“
Übersetzt von
Beatrice Fassbender und Elke Schönfeld.
Berenberg Verlag.
160 Seiten.
16,50 Euro

KURIER-Wertung: ****

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