Buchkritik: Bergsveinn Birgisson und "Quell des Lebens"

Buchkritik: Bergsveinn Birgisson und "Quell des Lebens"
Eine Geschichte aus dem alten Island, als es eine dänische Kolonie war und von Katastrophen erschüttert wurde.

Die Todesrate lag damals bei 20 Prozent – in Island (= dänische Kolonie) im Jahr 1783, als ein Vulkan ausbrach und zeitgleich Pocken, Schafspest und Hungersnot wüteten. Es wurde beschlossen, die verbliebenen 30.000 Bewohner mit Zwang wegzuschaffen.

Zusammenstoß

Das alte Island, zum Teil „alt“ beschrieben. Bergsveinn Birgisson (Foto oben) setzt auch im neuen Roman (nach „Die Landschaft hat immer recht“) auf viel Atmosphäre. Ihr erliegt sein Held, ein Wissenschaftler, der die Umsiedlung in die Wege leiten soll; und sich verliebt, in Land und in eine stumme Frau.

Das war jene Zeit, als Aberglaube mit Wissenschaft zusammenstieß. Gerade in Island – bei Riesen und Sirenen – war der Zusammenstoß stark. Und wenn sich auch die Gelehrten durchsetzten: Heiliges Wasser, „Quell des Lebens“ (also die Natur), kann etwas bewirken. Im übrigen gilt: „Der Bruder der Liebe ist der Tod, beide haben einen gefälligen Ton, denselben Ton, sagen manche: diabolus in musica.“


Bergsveinn Birgisson:
„Quell des
Lebens“
Übersetzt von Eleonore
Gudmundsson.
Residenz Verlag.
304 Seiten.
24 Euro

KURIER-Wertung: ****

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