Buchkritik: Ann Petry und "Die Straße"

Buchkritik: Ann Petry und "Die Straße"
Erinnerung an den Weltbestseller: Das Scheitern am amerikanischen Traum beginnt bereits beim Hausmeister.

Das war der erste Roman einer Afroamerikanerin, 1946, der um die Welt ging und von dem 1,5 Millionen Bücher verkauft wurden. Dass „Die Straße“ von Ann Petry (Foto oben) jetzt in neuer Ausgabe wiederbelebt wird, hat wohl damit zu tun, dass Rassismus und Sexismus aktuell geblieben sind.

Überall

Lutie Johnson ist eine ledige Mutter, fleißig und/aber schwarz. Eine Wohnung findet sie in Harlem, 7th Avenue. Ihr achtjähriger Sohn soll es besser haben. Sie glaubt an den amerikanischen Traum (und scheitert bereits am Hausmeister).

Petry zeigte, warum es damals – damals? – dort so viele Kriminelle gab und so viele Tote; und warum so selten eine Familien heil blieb. Es ist trotzdem kein hoffnungsloser Roman. Er ist bloß sehr menschlich. Diese wunderbare Schriftstellerin, studierte Apothekerin, versuchte, sich in allen Figuren irgendwie daheim zu fühlen, selbst im miesen Kerl.

 

Ann Petry:
„The Street - Die Straße“
Übersetzt von Uda Strätling.
Nachwort von Tayari Jones.

Verlag Nagel & Kimche.
450 Seiten.
24,90 Euro.

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

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