Buchkritik: Alex Schulman und "Die Überlebenden"

Auf der Steintreppe ihres Elternhauses sitzen drei erwachsene Männer und weinen. Dabei umarmen sie einander. Sie sind Brüder. Zwei haben blutige Gesichter. Das sind die letzten Auswirkungen – das ist der letzte Kreis, den ein Stein, wenn man ihn ins Wasser wirft, zieht. Der schwedische Roman wird sich langsam zum Mittelpunkt vor- bzw. zurückarbeiten.
Bei der Urne
In welchem Land (es sind insgesamt 31 Länder), in welcher Runde „Die Überlebenden“ auftauchen – Alex Schulmans Debüt bleibt in den Knochen sitzen wie ein Schrei des Entsetzens ... und ist doch zunächst nur das Treffen der Brüder, um die Urne ihrer toten Mutter zu holen. Ihre Kindheitsgeschichte ist die Geschichte von drei Buben, die dem Leben mit alkoholkranken Eltern entkommen wollen. Es hatte einen geheimnisvollen Unfall gegeben (= der Stein), und erst auf dem Sofa eines Psychiaters wird man genug erfahren, damit der effektvolle Schluss nicht vergessen wird.
Alex
Schulman: „Die
Überlebenden“
Übersetzt von
Hanna Granz.
dtv.
502 Seiten.
22,95 Euro
KURIER-Wertung: ****
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