Buchkritik: Alan Bennett ist "Der souveräne Leser"

Buchkritik: Alan Bennett ist "Der souveräne Leser"
Der britische Komödiant, der einst aus der Queen eine "souveräne Leserin" gemacht hat, kann manchmal recht kleinlich sein.

Dieser britische Komödiant hat uns 2008 die Queen als „souveräne Leserin“ vorgestellt. Jetzt ist Alan Bennett - Foto oben - selbst „Der souveräne Leser“: der nunmehr 85-Jährige, der zeitweise mit einem Schwein zusammen lebte (er, der Fleischhauersohn).

Wirtschaft

Es sind kurze Erzählungen, in denen Bücher eine Hauptrolle spielen – z.B. gemeinsam mit Bennetts Mutter, die immer der Meinung war, ein Buch bringe Unordnung in die Wohnung, es liege einmal hier und einmal dort, „es macht eine Wirtschaft.“

Warum stotterte Kafka nicht? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Bennett, und manches amüsiert, manches macht Appetit, einen Schriftsteller kennenzulernen, manches ist uninteressant – wie es Bennett bei seinem Kollegen Bruce Chatwin kritisiert: Warum schreibt Chatwin, dass er irgendwo „mit untergeschlagenen Beinen“ gesessen ist? Das ist sowas von egal.

Sind wir hier jetzt ebenso kleinlich: Warum informiert uns Bennett, dass er mit einem gewissen Sam am 1. 9. 1986 Billard gespielt hat?

 


Alan Bennett:
„Der souveräne Leser“
Übersetzt von
Ingo Herzke.
Wagenbach
Verlag.
144 Seiten.
18,50 Euro

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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