Beppe Fenoglio: Berühmter Mann, nur sterben musste er vorher
So kam die Resistenza in die wahre Literatur ... Beppe Fenoglio - Foto oben - musste zeit seines Lebens glauben, ein unnötiger Schriftsteller zu sein. Erst nach seinem Tod erlangte er Berühmtheit, und ob sein letzter Roman „Eine Privatsache“ nun zu den 10 oder 100 besten Romanen des 20. Jahrhunderts gehört, wird ihm egal sein.
Rasend
Sein Kollege Italo Calvino – erfährt man im Nachwort – war wohl der Einzige, der geradezu neidig aufs Buch war: Fenoglio begnügte sich nicht damit, den Alltag im Widerstand gegen Faschisten und Nationalsozialisten zu schildern. Er wagte eine Liebes- und Eifersuchtsgeschichte. Das Private im Politischen.
Im Piemont hört der Partisan Milton das Gerücht, seine große Liebe habe mit seinem besten Freund Giorgio geschlafen. Das muss er genau wissen, aber Giorgio, ebenfalls Partisan, wurde gefangen. Der rasende Milton will ihn befreien, um ihn fragen zu können. (Oder sind die Dinge von früher für nachher, für nach dem Krieg?)
Beppe Fenoglio:
„Eine
Privatsache“
Übersetzt von Heinz Riedt.
Nachwort von Francesca
Melandri.
Wagenbach
Verlag.
192 Seiten.
20,95 Euro
KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern
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