Britische Musicalspezialistin Anna Vaughan 79-jährig gestorben

Trug als Choreografin dazu bei, dass Musicals auf österreichischen Bühnen heimisch wurden

Die britische Musicalspezialistin Anna Vaughan ist tot. Sie starb am Freitag, 21. Mai, im Alter von 79 Jahren in Salzburg, wie das Salzburger Landestheater mitteilte. Die Choreografin, Regisseurin und Ballettmeisterin trug dazu bei, dass Musicals auf österreichischen Bühnen heimisch wurden. Sie zeichnet für zahlreiche Choreografien und Regien an den Landestheatern in Linz und Salzburg, aber auch für das Theater an der Wien oder das Metropol-Theater in Berlin verantwortlich.

Anna Vaughan wurde am 28. September 1940 in Bearsted, Kent in England geboren. Sie erhielt eine Ausbildung an der Royal Ballet School in London und tanzte anschließend am Sadler's Wells Theatre und am Royal Opera House Covent Garden. Erste Choreografie-Arbeiten führten sie Ende der 1960er-Jahre nach Österreich an das Landestheater Linz, wo sie auch als Ballettmeisterin engagiert war und unter anderem die deutschsprachige Erstaufführung von "Silk Stockings" (1974) choreografierte. Im selben Jahr feierte sie ihr Regiedebüt mit der Produktion "Godspell", die auch zu den Wiener Festwochen eingeladen wurde.

Ab 1981 war sie mehrere Jahre für das Salzburger Landestheater tätig. So fand etwa die deutsche Erstaufführung von "Oliver!" mit ihr als Choreografin statt. Auch war sie 1983 an "Cabaret", einer wichtigen Premiere für das Theater, beteiligt. Am Theater an der Wien war sie bei der Produktion "Der Mann von la Mancha" mit Josef Meinrad in der Titelrolle als Choreografin tätig.

Ihre Tätigkeit führte sie abseits von Österreich auch nach Deutschland und in die Schweiz. Etwa 35 Musicals inszenierte und choreografierte sie im deutschsprachigen Raum - darunter "The Rocky Horror Show", "West Side Story" sowie "Jesus Christ Superstar". 1996 inszenierte sie unter der Intendanz von Rene Kollos die Wiedereröffnungspremiere des Metropol-Theaters in Berlin mit der Lehar-Operette "Das Land des Lächelns".

Ihr Wissen und Passion für das Genre gab sie als Dozentin und Professorin weiter. So unterrichtete sie am Wiener Max-Reinhardt-Seminar und später an der Hochschule der Küste in Berlin sowie an der August Everding Schule in München.

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