Südafrika trifft das Ländle

Geboren und aufgewachsen ist Brendan Adams in Cape Town, Südafrika, mittlerweile wohnt er im beschaulichen Dornbirn in Vorarlberg. Der Weg bis dahin war turbulent und anstrengend, aber wichtig. Das hört man auch auf seinem neuen Album "Spirit", das die Reise aus seiner Heimat in eine neue Existenz erzählt. Zwölf Songs finden sich darauf. Songs vom Fortgehen und Ankommen.
Aufgenommen wurde das Album in Brasilien, was für Adams eine ganz besondere Erfahrung war. "Ich hatte den Eindruck, dass mich der Weg nach Brasilien geführt hat, um mich erneut an meine Wurzeln und die Anfänge meiner Musikerkarriere zu erinnern", schreibt er in einer Aussendung.
Die Wurzeln finden sich eigentlich in der Rapmusik, die Adams in seiner Jugend hörte, bevor er Bob Dylan, Jimi Hendrix und Sixto Rodriguez für sich entdeckte - und mit ihnen die Gitarre. Die beherrscht er mittlerweile perfekt. Im Vordergrund seiner Songs steht seine Stimme. Ruhig zupft er die Saiten im Hintergrund, teilweise begleitet von einer Mundharmonika, wird das Fell des Schlagzeugs meist gebeselt und nicht geschlagen.
Die Songs auf dem Album ergeben eine besondere Mischung. Insgesamt wirkt es gleichzeitig verspielt und ernst, zerbrechlich und stabil. Auf jeden Fall immer spannend und abwechslungsreich. Das lag sicher auch ein wenig am Produzenten. Denn mit Álvaro Alencar hatte ein zehnfacher Latin-Grammy-Awards-Gewinner seine Ohren im Spiel.
"Spirit" ist ein angenehmens, durchdachtes und gut umgesetztes Singer-Songwriter-Album, das sich nicht hinter den großen Namen wie Sixto Rodriguez verstecken muss und zeigt, dass man für gute Musik auch 2014 nicht viel mehr braucht als eine Gitarre, eine gute Stimme und Geschichten zum Erzählen.
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