Punk ist nicht tot, er wird nur älter

Eine Sängerin mit Band tritt auf einer Bühne auf.
Die Punk-New-Wave-Helden brillierten am Donnerstag in der Wiener Arena.

Das Wetter meinte es am Donnerstag mal wieder – wie gefühlt bei jedem Open-Air-Konzert in diesem „Sommer“ - nicht gut mit den Besuchern der Wiener Arena. Es regnete in Strömen. Dennoch zog es circa 2000 Fans, in Regenponchos gehüllt, vor die Bühne. Zumindest nachdem allen klar war, dass „One Day Or Another“ nicht vom Band kommt, sondern, dass Debbie Harry und ihre Mannen damit ihre Reise durch ihre 40-jährigen Bandgeschichte antraten. Eine Reise die in den 70er-Jahren und der Punk-New-Wave-Zeit beginnt.

Im Zentrum steht natürlich Debbie Harry. Die mittlerweile 69-jährige Frontfrau, in schwarz-rot-karierten Strümpfe, dem kleinen Schwarzen, einen Blazer und der obligatorischen Sonnenbrille gewandet, hat nichts von ihrer Stimme eingebüßt – das ein oder andere technische Spielzeug hilft dabei wahrscheinlich. Aber das macht nichts. Tanzen war noch nie ihr Ding, das sieht man auch in den alten Videos. Trotzdem sind ihre etwas steifen, fast schon marionettenhaften Bewegungen ein Augenschmaus. Da darf auch ein bisschen Selbstironie nicht fehlen und Harry fragt nach einem Chiropraktiker.

Bilder vom Konzert

Eine Sängerin mit rot-schwarzer Leggings und Plateauschuhen tritt auf einer Bühne auf.

Blondie in Wien
Zwei Musikerinnen treten auf der Bühne mit Keyboards und Mikrofonen auf.

Blondie in Wien
Eine Sängerin mit blonden Haaren und rot-schwarz karierten Hosen tritt auf einer Bühne auf.

Blondie in Wien
Eine Sängerin mit blonden Haaren und rot-schwarz karierten Leggings steht auf einer Bühne und singt.

Blondie in Wien
Eine Band tritt auf einer Bühne vor einem Publikum auf.

Blondie in Wien
Blondie-Sängerin Debbie Harry auf der Bühne in rot-schwarz karierten Leggings.

Blondie in Wien
Eine Sängerin mit blonden Haaren tritt mit ihrer Band auf einer Bühne auf.

Blondie in Wien
Eine Sängerin mit blonden Haaren tritt mit ihrer Band auf einer Bühne auf.

Blondie in Wien
Blondie, mit blonden Haaren und Sonnenbrille, singt auf der Bühne in ein Mikrofon.

Blondie in Wien
Debbie Harry von Blondie tritt auf einer Bühne auf.

Blondie in Wien
Blondie, mit Sonnenbrille und rot-schwarz karierter Hose, steht auf einer Bühne am Mikrofon.

Blondie in Wien
Eine Sängerin mit blonden Haaren und ein Schlagzeuger und Keyboarder treten auf einer Bühne auf.

Blondie in Wien
Blondie-Sängerin Debbie Harry tritt mit Sonnenbrille und karierter Hose auf einer Bühne auf.

Blondie in Wien

Druckvoll

Angetrieben wird die Ikone von der sehr gut eingespielten Band – geführt vom Saitenspiel von Gründungsmitglied und Ex-Harry-Freund Chris Stein. Druckvoll legt sich der Soundteppich über die Arena, kriecht auch in die hintersten Ecken und Gehörgänge.

Besonders gefeiert werden natürlich die Hits wie „ Atomic“, „Tide is High“, „Heart of Glass“ oder das The Nerves-Cover „Hanging on the Telephone“. Gecovert wird auch „(You Gotta) Fight for Your Right (to Party!)“ von den Beastie Boys – eine herrliche Hommage an Adam Yauch und Co. Immerhin „rappte“ Harry in „Rapture“ bereits 1980, also Jahre bevor HipHop massentauglich wurde.

„Maria“, dem Comeback-Song von 1999, spielt Blondie in einer etwas zurückhaltenden aber grandiosen Version – für die jüngeren Semester an diesem Abend wohl das Highlight.

Mit „Dreaming“ verabschieden sich Blondie nach knapp 90 Minuten und einer energiegeladenen Show. Sie haben an diesem Abend bewiesen, dass sie zurecht Popgeschichte geschrieben und auch heute noch jede Menge Einfluss haben. Punk ist noch lange nicht tot, er ist nur ein bisschen älter geworden. Sehr charmant gealtert.

KURIER-Wertung:

Kommentare