"Birdman" und "Grand Budapest Hotel" sind Oscar-Favoriten

Zwei Komödien führen mit je neun Nennungen die Nominierungsliste an. Christoph Waltz ging leer aus.

In Los Angeles wurden heute, Donnerstag, die Nominierungen für den Oscar, den wichtigsten Preis der Filmwelt, bekannt gegeben. Die meisten Nennungen bekamen die Filme "Birdman" und "Grand Budapest Hotel" mit je neun Nominierungen. Alejandro Inarritus Hollywoodsatire und Wes Andersons skurril-nostalgische Komödie gehen somit am 22. Februar als größte Favoriten ins 87. Oscar-Rennen.

Chris Pine und Cheryl Boone Isaacs bei der Oscar-Verleihung, im Hintergrund die Nominierten für den besten Film.
epa04561114 US actor Chris Pine (L) and Academy President Cheryl Boone Isaacs (R) announce the Best Motion Picture of the Year category during the nomination announcements for the 87th Academy Awards in Beverly Hills, California USA, 15 January 2015. The 87th Academy Awards ceremony will take place at the Dolby Theatre in Hollywood on 22 February. EPA/PAUL BUCK
Der Weltkriegsthriller "The Imitation Game" von Morten Tyldum liegt mit acht Nennungen unmittelbar dahinter, wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt gab. Mehrfach nominiert wurden weiters das über zwölf Jahre gedrehte Familiendrama"Boyhood"von Richard Linklater und Clint Eastwoods Irakkriegsdrama "American Sniper" mit jeweils sechs Nominierungen sowie das Stephen-Hawking-Drama "Die Entdeckung der Unendlichkeit" von James Marsh, "Whiplash" von Damien Chazelle, "Foxcatcher" von Bennett Miller und "Interstellar" von Christopher Nolan mit je fünf Nennungen.

Überraschend mager war die Ausbeute für Ava DuVernays Bürgerrechtsdrama "Selma", das lediglich zwei Nennungen erhielt. So wurde etwa David Oyelowo nicht für seine Rolle als Martin Luther King Jr. berücksichtigt. Das Fehlen von schwarzen Darstellern in der Nominierenliste sorgte für Aufregung in sozialen Netzen (siehe weiter unten).

Die Oscar-Nominierten in Bildern:

Szene aus dem Film „The Grand Budapest Hotel“ mit Ralph Fiennes als Concierge Gustave H..

Richard Linklater hält eine Golden Globe Trophäe.

Director Richard Linklater poses backstage with hi
Meryl Streep bei einer Veranstaltung mit einem goldenen Kleid und Ohrringen.

Actress Meryl Streep accepts the Oscar for Best Ac
Patricia Arquette mit blonden Haaren und einer bunten Halskette.

J.K. Simmons trägt einen schwarzen Anzug.

Schwarzweißporträt einer jungen Frau mit Haube, die nach rechts blickt.

Edward Snowden mit Brille und dunklem T-Shirt vor einem Haus.

Filmseite…
Hicks reitet auf Ohnezahn in dem Film „Drachenzähmen leicht gemacht“.

Verleih
J.J. Abrams und Alfonso Cuarón stehen auf einer Bühne vor Oscar-Statuen.

USA 87TH OSCAR NOMINATIONS
Chris Pine und eine Frau in einem roten Blazer stehen auf einer Bühne mit Oscar-Statuen im Hintergrund.

USA 87TH OSCAR NOMINATIONS
Neil Patrick Harris auf einem Bildschirm mit einer Oscar-Statue und einer Leiter.

USA 87TH OSCAR NOMINATIONS

Keine Nominierung für Waltz

Die Hoffnungen des zweifachen Oscarpreisträgers Christoph Waltz, der für seine Rolle des Walter Keane in Tim Burtons "Big Eyes" heuer für einen Golden Globe nominiert war, haben sich dagegen nicht erfüllt. In der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" rittern stattdessen Steve Carell ("Foxcatcher"), Bradley Cooper ("American Sniper"), Michael Keaton ("Birdman"), Eddie Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") und Benedict Cumberbatch ("The Imitation Game") um die begehrte Trophäe.
Chris Pine und eine Frau präsentieren die Nominierten als beste Hauptdarstellerin: Marion Cotillard, Felicity Jones, Julianne Moore, Rosamund Pike und Reese Witherspoon.
epa04561135 US actor Chris Pine (L) and Academy President Cheryl Boone Isaacs (R) announce the Peformance by an Actress in a Leading Role category during the nomination announcements for the 87th Academy Awards in Beverly Hills, California USA, 15 January 2015. The 87th Academy Awards ceremony will take place at the Dolby Theatre in Hollywood on 22 February. EPA/PAUL BUCK
Bei den "Besten Hauptdarstellerinnen" sind nominiert: Marion Cotillard ("Two Days, One Night"), Felicity Jones ("Die Entdeckung der Unendlichkeit"), Julianne Moore ("Still Alice"), Rosamund Pike ("Gone Girl") und Reese Witherspoon("Wild").

Erstmals wurden bei der Liveverkündung sämtliche 24 Kategorien, also auch jene aus den technischen Bereichen, verlesen. Diese Aufgabe wurde heuer Schauspieler Chris Pine sowie den Regisseuren Alfonso Cuaron und J.J. Abrams zuteil.

Die 87. Academy Awards werden am 22. Februar in Los Angeles vergeben. Als Moderator ist erstmals "How I Met Your Mother"-Star Neil Patrick Harris gebucht. Im vergangenen Jahr wurde das Sklavendrama "12 Years a Slave" als bester Film ausgezeichnet.

Aufregung herrscht in sozialen Netzwerken um die ausschließlich aus Weißen bestehende Oscar-Nominierungsliste: Nachdem noch im Vorjahr die kenianische Schauspielerin Lupita Nyong'o für ihre Rolle der Sklavin in Steve McQueens Drama "12 Years a Slave" als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde, finden sich bei der heurigen Nominierung keinerlei Schwarze in den Schauspielerkategorien.

Damit ist es nach 2011 erst das zweite Mal in 20 Jahren, dass alle 20 Nennungen für Bester Schauspieler, Schauspielerin sowie Nebendarsteller und Nebendarstellerin an Weiße gingen. Ein Künstler wie der von Kritikern hochgelobte David Oyelowo blieb für seine Rolle als Martin Luther King Jr. in "Selma" hingegen unberücksichtigt. Letztmals war 1996 eine rein-weiße Schauspielerriege für den wichtigsten Filmpreis der Welt nominiert, wie der Hollywood Reporter berichtet.

BESTER FILM

"American Sniper"

"Birdman"

"Boyhood"

"Selma"

"The Grand Budapest Hotel"

"The Imitation Game" (The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben)

"The Theory of Everything" (Die Entdeckung der Unendlichkeit)

"Whiplash"

BESTE REGIE

Alejandro G. Inarritu für "Birdman"

Bennett Miller für "Foxcatcher"

Morten Tyldum für "The Imitation Game" (The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben)

Richard Linklater für "Boyhood"

Wes Anderson für "The Grand Budapest Hotel"

BESTER SCHAUSPIELER

Bradley Cooper in "American Sniper"

Michael Keaton in "Birdman"

Steve Carell in "Foxcatcher"

Benedict Cumberbatch in "The Imitation Game" (The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben)

Eddie Redmayne in "The Theory of Everything" (Die Entdeckung der Unendlichkeit)

BESTE SCHAUSPIELERIN

Rosamund Pike in "Gone Girl"

Julianne Moore in "Still Alice"

Felicity Jones in "The Theory of Everything" (Die Entdeckung der Unendlichkeit)

Marion Cotillard in "Two Days, One Night" (Zwei Tage, eine Nacht)

Reese Witherspoon in "Wild"

BESTER NEBENDARSTELLER

Edward Norton in "Birdman"

Ethan Hawke in "Boyhood"

Mark Ruffalo in "Foxcatcher"

Robert Duvall in "The Judge"

J.K. Simmons in "Whiplash"

BESTE NEBENDARSTELLERIN

Patricia Arquette in "Boyhood"

Emma Stone in "Birdman"

Keira Knightley in "The Imitation Game" (The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben)

Meryl Streep in "Into the Woods"

Laura Dern in "Wild" (Der große Trip - Wild)

BESTER NICHT-ENGLISCHSPRACHIGER FILM

Argentinien mit "Wild Tales"

Estland mit "Tangerines"

Mauretanien mit "Timbuktu"

Polen mit "Ida"

Russland mit "Leviathan"

Nominierungen

Film

9

"Birdman"

"The Grand Budapest Hotel"

8

"The Imitation Game" (The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben)

6

"American Sniper"

"Boyhood"

5

"Interstellar"

"Foxcatcher"

"The Theory of Everything" (Die Entdeckung der Unendlichkeit)

"Whiplash"

4

"Mr. Turner"

3

"Into the Woods"

"Unbroken"

2

"Guardians of the Galaxy"

"Inherent Vice"

"Selma"

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