Bayreuth: Tattoo "falsch interpretiert"

Ein tätowierter, glatzköpfiger Schlagzeuger spielt Schlagzeug.
Der russische Bassbariton Evgeny Nikitin bestreitet nun, zwei Wochen nach dem Bayreuth-Skandal, jemals eine Hakenkreuz-Tätowierung getragen zu haben.

Der vor wenigen Wochen bei den Bayreuther Festspielen zurückgetretene Opernsänger Evgeny Nikitin ließ in einer Aussendung der New Yorker Metropolitan Oper mitteilen, dass sein Tattoo in Form eines Hakenkreuzes "bedauerlicherweise falsch interpretiert" worden sei. Er habe "nie ein Hakenkreuz auf seiner Brust" getragen. Die Tätowierung  sei bei der Aufnahme der umstrittenen Fernseh-Bilder von Nikitins Brust "unfertig" gewesen und zeige jetzt einen achtseitigen Stern mit einem Drachen und einem Schwert darauf, berichtet Die Zeit online.

Nikitin erklärte, dass skandinavische Mythologie und Metal-Musik seine Tattoos beeinflusst hätten. "Ich habe keinerlei Affinität oder Verbindung zu Neonazis oder einer faschistischen Bewegung", so Nikitin in der Aussendung.

Ein Mann mit Tätowierungen am Arm ruht seinen Kopf auf seiner Hand.

Nach seinem Rücktritt von den Bayreuther Festspielen, der am 21. Juli verkündet wurde, hieß es vonseiten Nikitins noch: "Ich bin mit Anfragen zu den Tattoos, die ich seit Längerem trage, insbesondere zu deren Bedeutung und Hintergründen konfrontiert. Ich habe mir die Tattoos in meiner Jugend stechen lassen. Es war ein großer Fehler in meinem Leben und ich wünsche mir, dass ich es niemals getan hätte. Mir war die Tragweite der Irritationen und Verletzungen nicht bewusst, die diese Zeichen und Symbole besonders in Bayreuth und im Kontext der Festspielgeschichte auslösen."

Nikitin, der im "Fliegenden Holländer" in Bayreuth die Titelrolle singen sollte, wird im Februar 2013 den Klingsor in einer "Parsifal"-Produktion an der Met geben.

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