Autorin Käthe Recheis ist tot

Die oberösterreichische Schriftstellerin Käthe Recheis ist tot. Sie starb laut ORF online 87-jährig am Freitag (29.5.).
Vom Bilderbuch über die Kinderlyrik bis hin zum Jugendroman reicht das Werk der bekannten Kinder- und Jugendbuchautorin, die sich in ihren Büchern immer wieder mit der Aufarbeitung zeitgeschichtlicher Probleme und der Situation bedrohter Indianervölker widmete.
Käthe Recheis wurde am 11. März 1928 in Engelhartszell (Oberösterreich) als Tochter eines Arztes geboren. Nach der Matura in Linz war sie zunächst als Redaktionssekretärin in einem Verlag beschäftigt, ehe sie von 1956 bis 1961 das österreichische Büro des „International Catholic Migration Committees“ in Genf leitete. Ab 1961 arbeitete sie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin und lebte abwechselnd in Wien und Hörsching.
Ihre 60 Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt, viele davon widmen sich dem Schicksal der Indianer, wie der Jugendbuchroman „Der weite Weg des Nataiyu“ (1978). „Von kleinen Indianern und großen Freunden“ (Herder 2008) vereint die zwei Bilderbuchgeschichten „Kleiner Bruder Watomi“ und „Bleib bei mir, kleiner Wolf“. Ihr märchenhaft-mythisches Erzählen, das sie immer mit politischen Inhalten verbindet, prägt auch „Geh heim und vergiß alles“ (1981) und den Fantasy-Roman „Der weiße Wolf“ (1982).
Nicht nur in ihren Büchern, auch in ihrem Leben stand Recheis' politisches Engagement für indigene Völker im Vordergrund. Zusammen mit ihrem Bruder gründete sie den „Verein zur Unterstützung von Indianerschulen“ und war selbst oft in Nord- und Südamerika unterwegs. 1991 bekam die Autorin den Professorentitel verliehen. Für ihren autobiografischen Roman „Lena, unser Dorf und der Krieg“, der die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Menschen im Österreich der Jahre 1938 bis 1945 beschreibt, und für das Buch „Wolfsaga“ erhielt sie 1988 und 1995 den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis, 1999 für ihr Gesamtwerk den Heinrich-Gleißner-Preis.
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