Autoren gegen Massenüberwachung

Menschen demonstrieren mit Kartons und Schildern gegen die NSA.
Mit einem öffentlichen Aufruf in 30 Zeitungen protestieren am Dienstag über 500 Autoren gegen die Massenüberwachung.

Mehr als 500 Schriftsteller aus aller Welt protestieren mit einem öffentlichen Aufruf gegen die Massenüberwachung durch Regierungen und Unternehmen. „Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr“, heißt es in dem Schreiben, das die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Dienstag veröffentlichte.

Der Aufruf sollte in 30 Zeitungen weltweit erscheinen. Zu den Unterzeichnern gehören den Angaben zufolge fünf Literaturnobelpreisträger, darunter Elfriede Jelinek, Günter Grass und Tomas Tranströmer, sowie zahlreiche prominente Autoren wie Umberto Eco, Margaret Atwood, Don DeLillo, Daniel Kehlmann, Henning Mankell, Richard Ford, Liao Yiwu und David Malouf. Im Internet können Bürger den Protestbrief ebenfalls unterschreiben (www.change.org/de/Petitionen/embargoed-2).

Unschuldsvermutung wird ausgehebelt

„Massenhafte Überwachung behandelt jeden einzelnen Bürger als Verdächtigen“ und heble so die Unschuldsvermutung aus, schrieben die Autoren. Bürger sollten mitentscheiden dürfen, welche Daten über sie gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden. Über Einzelheiten der Aktion wollen die Initiatoren, unter anderem die Schriftsteller Juli Zeh, Eva Menasse, Ilija Trojanow und Josef Haslinger, zusammen mit dem Journalisten Jakob Augstein noch heute, Dienstag, informieren.

In Österreich unterstützt auch die IG Autorinnen Autoren die Aktion und fordert die Regierugn auf, das Recht auf Datensicherheit zu garantieren und Verstöße dagegen offenzulegen. „Niemand ist berechtigt, im ganz gewöhnlichen Alltag von Menschen herumzuschnüffeln und Daten für welche Zwecke auch immer für sich in Anspruch zu nehmen oder zu aktivieren“, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.

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