Aufreger: Kampusch im Kino

Zwei junge Frauen mit blonden Haaren blicken in die Kamera.
"3096 Tage" heißt die Verfilmung des Entführungsdramas von Natascha Kampusch. So lange hatte Wolfgang Priklopil sie in seiner Gewalt. Der Film soll im Februar in die heimischen Kinos kommen. Der Trailer gewährt jetzt erste Einblicke.

Schon die Wahl der Hauptdarstellerin sorgte im April diesen Jahres für Aufregung. Die spindeldürre Irin Antonia Campbell Hughes (30) sollte Natascha Kampusch in " 3096 Tage" spielen. Die Verfilmung der Geschichte, die 2008 um die Welt ging und seitdem nie ganz aus den Schlagzeilen verschwand, kommt am 21. Februar in die heimischen Kinos. Jetzt wurde der erste Trailer veröffentlicht.

Und auch der dürfte für Gesprächsstoff sorgen: "Das ist ihre wahre Geschichte", ist darin in großen Lettern zu lesen. Im nächsten Bild sieht man Kampusch (Campbell-Hughes) auf Skiurlaub in den sonnigen Bergen. Sekunden später tanzt sie hinter runtergelassenen Rollos mit ihrem Entführer Wolfgang Proklopil, gespielt vom Dänen Thure Lindhardt. Diese zwei verstörenden Szenen in dem 1:45 Minuten langen Trailer sind es, die aus dem Zusammenhang des Films gerissen den Eindruck entstehen lassen, dass Natascha Kampusch und ihr Entführer ein romantische Beziehung pflegten.

Das wird die Spekulationen um die wahren Umstände, die auch nach einer eigens eingesetzten Sonderkommission nicht abrissen, weiter anfeuern.

Dabei hatte Kampusch sogar selbst am Drehbuch mitgewirkt. " 3096 Tage" war das letzte Projekt des 2011 plötzlich verstorbenen Filmproduzenten und Drehbuchautors Bernd Eichinger. Es basiert auf der 2010 erschienen gleichnamigen Biografie Natascha Kampuschs, die sie selbst gemeinsam mit Corinna Milborn verfasste. Die endgültige Fassung stammt von der renommierten Autorin Ruth Thoma, die nach Eichinger Tod das Manuskript fertigstellte.

Doch was im Drehbuch steht und wie der Film am Ende aussieht, sind eben doch zwei unterschiedliche Sachen.

Regie führte Sherry Horman (Wüstenblume, Anleitung zum Glücklichsein). Ihren Ehemann Michael Ballhaus konnte sie überzeugen, nochmals hinter der Kamera zu stehen.
 

Kommentare