Arnold Schwarzenegger: Altwerden ist widerlich. Wenn ich mir heute meinen ehemaligen Mister-Olympia-Body ansehe, denselben Körper, der einmal 300-500 Kilo stemmen konnte, dann frage ich mich, wo der hin ist. Auch wenn ich fitter bin als viele und täglich trainiere, der Körper hat einfach weniger Testosteron und produziert weniger Muskeln. Das ist bewiesen. Und dann hat man diese kleinen Gesundheitsprobleme. Bei den einen ist es der Rücken oder das Knie, bei mir ist es das Herz, da muss ich vorsichtig sein. Aber ich bin froh, dass ich noch jeden Tag ins Fitnessstudio radeln und trainieren kann. Und das ist besonders wichtig, wenn man in meinem Alter noch solche Filme machen will.
Linda Hamilton, die für diesen Film zurückkehrte, sagt dass sie sich heute mit 62 besser fühlt als mit 32.
Na gut, ich freue mich für sie, denn bei mir ist es anders, und ich muss sie fragen, was ihr Geheimnis ist!
Worin liegen für Sie heute Ihre Stärken? Trotz allem noch in Ihrer Fitness?
Die physische Stärke ist mir noch nie eingefallen, wenn ich über meine Stärken nachgedacht habe. Die ist ja nur ein Bei-Produkt des Bodybuilders. Alles, was ich je erreicht habe, ist auf meine Willensstärke zurückzuführen. Ich war ja von Natur aus nicht der Beste. Ich habe härter trainiert als jeder andere, um der beste Bodybuilder zu werden. Ich war auch nicht zum Schauspieler geboren, habe aber alles getan, um es zu schaffen. Ich habe Englisch-, Stimm-, Schauspiel- und Sprach-Unterricht genommen, und Unterricht, um meinen Akzent loszuwerden. Für diese Klassen sollte ich mein Geld zurückverlangen!
Warum ist 35 Jahre nach dem ersten Film Terminator noch relevant? Und vor allem, was macht diesen neuen Film anders als den vorigen, der ja nicht der Supererfolg war?
James Cameron war wieder dabei und hat vor allem an der Geschichte mitgeschrieben. Was ich am letzten Terminator kritisieren muss, ist, dass die Actionszenen nichts Neues waren. Jetzt sind die aber neu, und damit sind wir wieder beispielgebend wie früher. Und natürlich ist Linda Hamilton wieder dabei, und sie hat auch nur zugesagt, weil James Cameron mitgemacht hat.
Wie war das Wiedersehen zwischen Ihnen?
Sie ist ein Sweetheart, und sie ist wirklich unglaublich gut. Nach all den Jahren ist sie immer noch so tough wie früher, hat sich mit voller Energie in die Rolle geworfen. Sie hat so hart trainiert wie niemand anderer, ist stundenlang im Sand gelaufen, hat 30 Kilo schwere Waffen geschleppt. Die ist die toughste Frau im Filmbusiness.
Sie sagt, ihre Lieblingsszene im Film ist die, wo Sie beide wieder aufeinander treffen.
In diesem Film? Als wir 1984 den ersten Terminator gemacht haben, hat sie gesagt, dass ihre Lieblingsszene die ist, in der ich nackt bin, haha!
Sie dürfen als eingebürgerter Amerikaner nicht für die Präsidentschaft kandidieren. Tut Ihnen das leid?
Ich kann mich nicht über die eine Sache, die ich in Amerika nicht machen kann, beschweren. Denn alles, was ich erreicht habe, habe ich dank Amerika – die Bodybuilding-Karriere, das Geld, die Karriere, die Politik, meine Familie, alles. Für mich ist es immer noch das großartigste Land der Welt, und ich tue alles, dass es auch so bleibt. Es mangelt aber derzeit an Führungsqualität. Wir haben gerade den 50. Jahrestag der Mondlandung gefeiert. Wir flogen zum Mond, weil Präsident Kennedy das Ziel hatte, die Nummer 1 zu sein. Stellen Sie sich vor, wir wollten heute die Nummer 1 im Klimaschutz sein, anstatt zu sagen, China und Russland machen ja auch nichts. Solchen Blödsinn muss man sich heute anhören.
Das liegt größtenteils an Ihrem liebsten Twitter-Feind, Donald Trump, der meinte, er wolle amerikanische ParlamentarierInnen in ihr Geburtsland zurückschicken. Wie denken Sie darüber?
Das war schwachsinnig. Die sind in Amerika geboren, das ist ihr Land. Es zeigt wieder einmal seinen Mangel an Führungsqualitäten und dass er wohl einfach den Job nicht versteht, sonst hätte er ja mit politischen Argumenten gekontert. Er müsste mal den Donald ab- und den Präsidenten einschalten. Es müsste ihm endlich klar werden, dass er nicht mehr der Immobilien-Heini aus New York ist.
Sie waren sehr jung, als Sie nach Los Angeles gingen und berühmt wurden. Gibt es Nachteile am Ruhm?
Ich sehe keine Nachteile. Es gibt Stars, die über den Verlust der Privatsphäre jammern. Aber ich kann ja nicht erwarten, dass sich alle anstellen, wenn ein Film von mir rauskommt oder ich zum Gouverneur gewählt werden will, aber niemand hinschaut, wenn ich in einem Restaurant esse. So funktioniert es nun mal nicht. Ich habe es immer geliebt, wenn man mir Aufmerksamkeit geschenkt hat. Ist das nicht, was wir alle wollen? Ich hab sie. Und deshalb muss ich nicht zum Psychiater.
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