Coop Himmelb(l)au-Mitgründer Helmut Swiczinsky 81-jährig gestorben
Der österreichische Architekt Helmut Swiczinsky ist tot. Er starb laut Standard 81-jährig. 1968 gründete er gemeinsam mit Wolf D. Prix und Michael Holzer das Architekturbüro Coop Himmelblau. „Coop Himmelblau ist keine Farbe, sondern die Idee, Architektur mit Phantasie leicht und veränderbar wie Wolken zu machen“, hieß es. 2000 wurde Swiczinsky, der nach der Jahrtausendwende aus dem Büro ausschied, mit Coop Himmelb(l)au mit dem Großen Österreichischen Staatspreis gewürdigt.
Laut einem Instagram-Posting seines Sohnes verstarb Swiczinsky am Dienstag.
Helmut Swiczinsky wurde am 13. Jänner 1944 in Posen (Polen) geboren. Er wuchs in Wien auf, studierte an der Technischen Universität Wien und anschließend an der Architectural Association in London. 1973 wurde er dort Visiting Professor. Er war auch permanentes Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste mit Hauptsitz in Wien. Sämtliche Auszeichnungen erhielt er gemeinsam mit Partner Prix: u. a. den Deutschen Architekturpreis (1999), den Großen Österreichischen Staatspreis (2000) und den European Steel Award (2001).
Seit dem legendären Jahr 1968 arbeiteten die beiden Baukünstler im gemeinsamen Büro „Coop Himmelblau“, die Klammersetzung des Buchstaben „l“ in „(l)“ erfolgte erst später. Mit eigenwilligen theoretischen Arbeiten und provokanten Spielereien wie den „Stadtfußbällen“ wirbelten sie damals die behäbige Architekten-Szene durcheinander. „Wir aber haben keine Lust, Biedermeier zu bauen“, postulierten sie 1980 in einem Manifest.
Das Duo galt bald international als „Deconstructivist Architecture“, wie die gleichnamige Schau des New Yorker Museum of Modern Art ihnen konzedierte. 1992 folgte eine Einzelausstellung im Pariser Centre Pompidou. In Österreich hat sich das Architekten-Doppel u. a. mit dem SEG Apartment Tower (1998), der SEG Apartment Block Remise (2000) oder dem Wohnbaukomplex Gasometer B (2001) verewigt. Zu den internationalen Renommierbauten zählen etwa der UFA-Filmpalast in Dresden, die BMW-Welt in München oder das Musée des Confluences in Lyon. 2001 ging Swiczinsky in Pension, als Partner von Coop Himmelb(l)au schied er im Jahr 2006 aus.
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