Alicia Keys: Alleine am Piano zauberhaft
Der Mut, von dem Alicia Keys im KURIER-Interview spricht, zeigt sich gleich mit dem ersten Track ihres neuen Albums „Girl On Fire“: Mit „De Novo Adagio“ stellt sie ein klassisches Stück an den Anfang. Und das geht nahtlos in „Brand New Me“ über, bei dem die klassisch ausgebildete Pianistin mit Vorliebe für Debussy ihr Spiel geschickt mit Electro-Pop-Elementen paart.
Mutig auch, wie sie gleich darauf über einen jazzigen Rhythmus düstere Synthesiser-Klänge legt und später mit Latin-Pop experimentiert. Geholfen hat ihr dabei eine illustre Gäste-Schar: Jamie Smith von The xx und Dr. Dre haben produziert, Emelie Sande hat „101“, einen der besten Tracks, mit Keys geschrieben, Maxwell singt mit ihr „Fire We Make“.
Leider gibt es auch einige enttäuschende Melodien. Und die liegen vorwiegend über den experimentellen Tracks. Nach wie vor zauberhaft ist Keys aber, wenn sie reduziert bleibt, nur mit Stimme und Piano ausdrückt, was ihr am Herzen liegt. Wie bei der Hit-Single „Girl On Fire“, dem Old-School-Soul Track „Tears Always Win“ oder „Not Even The King“. Diesen herausragenden Song hat Keys über einen Bekannten geschrieben: „Der ist unglaublich reich, hat alles – außer echter Liebe, was aber seine größte Sehnsucht ist. Dadurch habe
ich erkannt, wie rar das ist, was ich mit meinem Mann habe.“
Fazit: Ein Album mit einigen Highlights. Das musikalische „Brand New Me“ scheint aber zumeist im Kopf stecken geblieben zu sein – ohne Kontakt zu Keys Seele. (Schoki)
KURIER-Wertung: *** von *****
Texte aus einer anderen Zeit, eingebettet in Pop-Kammermusik: das ist Fool of Love – Sonette von Shakespeare. Die Kooperation zwischen Sänger und Songschreiber Karsten Riedel und der Osttiroler Musicbanda Franui ist zum Weinen schön. Großartig: „From You Have I Been Absent“. (BM)
KURIER-Wertung: ***** von *****
Wirklich gute Live-Alben können etwas, was Studioaufnahmen meist nicht können: Die Magie eines besonderen Augenblicks einfangen, mit allen Facetten eines Konzertabends, mit Brillanz, Inspiration, Kraft, aber auch mit Fehlern. Das neue – es ist das erste offizielle –Live-Album der wunderbaren Walkabouts bietet all das. Eine außergewöhnliche Band in einem außergewöhnlich guten Konzert.
The Walkabouts - "Berlin" (Glitterhouse). Lieder aus allen Schaffensphasen der aus Seattle stammenden Alternative-Folk-Country-Rockband.
KURIER-Wertung ***** von *****
Weeknd ist das Pseudonym des Kanadiers Abel Tesfaye, „Trilogy“ die Zusammenfassung von drei Alben, die er 2011 via Download angeboten hat. Sie eröffnen eine Welt, in der der 22-Jährige Singer/Songwriter Sensibilität mit düsterer Elektronik, seiner an Michael Jackson erinnernden R&B-Stimme und verstörenden Visionen von Gruppensex, Drogen-Partys und dem elenden Hangover danach paart.
Mit „Trilogy“ stellt sich ein bemerkenswerter Künstler vor. Das Manko dieser CD-Veröffentlichung: Die Downloads waren gratis. (Schoki)
KURIER-Wertung: **** von *****
Machine Head: Machine F**cking Head Live Metal. Eine der interessantesten Bands aus dem Härtlings-Genre mit einem überaus kurzweiligen Konzertmitschnitt. (Guitar)
KURIER-Wertung: **** von *****
Michaela Rabitsch & Robert Pawlik Quartet: Voyagers Jazz. Die in den USA zum „modern day female Chet Baker“ geadelte Sängerin morgen auch live im Radiokulturhaus. (Ros)
KURIER-Wertung: **** von *****
Giacomo Puccini: La Bohème Klassik Live von den Salzburger Festspielen 2012. Puccinis Meisterwerk in der umstrittenen Inszenierung von Damiano Michieletto mit Netrebko, Beczala und einem sehr durchwachsenen Cast samt mattem Dirigat.(PJ)
KURIER-Wertung: **** von *****
F. Scott Fitzgerald: Zärtlich ist die Nacht (Burghart Klaußner liest) Hörbuch. Erfolglos war der Roman um eine junge Schauspielerin. Unglaublich. Er ist lässig, durchkomponiert, magisch. (PP)
KURIER-Wertung: ***** von *****
"Don't Explain" ist einer der bekanntesten Songs von Billie Holiday und die Essenz der Duo-Arbeit von Heinz Sauer und Michael Wollny. Beide sind, in verschiedenen Generationen, große Namen im deutschen Jazz. Sie sind offen für Eingebungen und begeben sich ins Unbekannte durch freie Improvisationen oder Songs wie „Make You Feel My Love“ von Bob Dylan, „All Blues“ von Miles Davis oder „Nothing Compares 2 U“ von Prince. (Ros)
KURIER-Wertung: **** von *****
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