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Kultur

Abschied von Whitney Houston mit Lachen und Weinen

Fans, Freunde, Familie und Stars nahmen Abschied von Superstar Whitney Houston. Eine der bewegendsten Reden hielt Kevin Costner.

02/19/2012, 02:09 AM

Mit einer persönlichen, aber sehr optimistischen Trauerfeier haben Familie, Freunde und auch viele Kollegen aus der Showbranche Abschied von Whitney Houston genommen. Bekannte Stars und unbekannte Freunde aus ihrer Kindheit gedachten am Samstag in der "New Hope"-Baptistenkirche in Newark bei New York der früheren "Queen of Pop", die eine Woche zuvor in Kalifornien gestorben war. Mit dabei waren Stevie Wonder, Dionne Warwick, Alicia Keys und ihr Filmpartner Kevin Costner, der eine der bewegendsten Reden hielt.

Gefasst, aber sichtlich gerührt, richtete sich der Schauspieler immer wieder direkt an die Familie und vor allem an Houstons Tochter Bobbi Kristina. Der Oscar-Preisträger erinnerte sich an seine Zusammenarbeit mit der Sängerin vor 20 Jahren bei dem Kinohit "Bodyguard": "Vor langer Zeit war ich dein Bodyguard, nun bist Du von uns gegangen." Er habe Whitney damals für die Rolle vorgeschlagen und sei zunächst auf Kritik und Zweifel gestoßen. "Sie war schwarz, es war ihre erste Rolle, die roten Flaggen gingen hoch." Doch Houston habe den Film zu einem Erfolg gemacht. "Sie war das süße Wunder Whitney." Und doch habe sie immer Zweifel an ihrem Können, an ihrer Schönheit und an der Liebe anderer gehabt, sagte Costner. "Dabei war sie nicht nur gut, sie war großartig. Sie war nicht nur schön, sie war so schön, wie eine Frau nur sein konnte."

Auf der Trauerfeier sang Stevie Wonder ein sehr persönliches Lied, ebenso Alicia Keys. Und in der Kirche sang der Gospelchor, mit dem Houston selbst als Kind aufgetreten war. Dies gehörte zu den bewegendsten aber auch mitreißendsten Momenten. In dem Chor hatte Houston als kleines Mädchen ihre ersten Auftritte. Im Alter von elf Jahren übernahm sie erstmals Solostücke.

"Wir wollen ihr Leben feiern"

Bei der Trauerfeier mischte sich auch immer wieder ein Lachen zwischen die Tränen der Anwesenden, die nicht nur trauern, sondern auch das Leben der Verstorbenen feiern wollten. "Wir sind hier, um unseren Verlust zu betrauern. Aber wir wollen auch ihr Leben feiern", sagte Newarks Bürgermeister Cory Booker zum Auftakt der Feier in der New-Hope-Kirche, in der Houstons blumenbedeckter Sarg stand.

Whitney Houstons Entdecker Clive Davis sagte: "Auf so eine Stimme wartet man sein ganzes Leben." Houston sei immer freundlich gewesen, nie arrogant. "Und Whitney liebte Musik. Whitney lebte Musik. Ohne ihr Gefühl, ohne ihr natürliches Genie wären wir ärmer gewesen. Und immer, wenn ich sie brauchte, war sie da. Sie war ein unendlich treuer Freund."

Absagen musste nach CNN-Informationen Houstons Patentante Aretha Franklin, die eigentlich auf der Trauerfeier singen sollte. Die Soul-Legende leide zu sehr unter dem Tod von Houston und fühle sich zu schwach, berichtete der US-Fernsehsender. Die Trauerfeier dauerte fast vier Stunden, an deren Ende erklang Whitney Houstons Hit "I Will Always Love You".

Die Umgebung um die Kirche war von der Polizei in einem Umkreis von Hunderten Metern abgesperrt worden. Beamte auf Pferden patrouillierten in der Straße. Vor dem Gotteshaus stand ein blinkendes Leuchtschild, das mit lila Buchstaben an die Sängerin erinnerte. "Whitney Houston 1963-2012", war darauf zu lesen, und "We will always love you" in Anlehnung an Houstons Welthit. Zahlreiche Beileidskarten waren an den Gittern der roten Backsteinkirche befestigt, viele mit Luftballons in Herzform. Auf dem Boden standen brennende Kerzen, einige Verehrer legten Blumen und Stoffbären nieder. Einen Blick auf die prominenten Gäste hatten sie nur von Ferne.

Beigesetzt werden soll die Popdiva einem Medienbericht zufolge am Sonntag auf dem Friedhof Fairview in Westfield im US-Staat New Jersey neben dem Grab ihres 2003 verstorbenen Vaters John Russell Houston. Die Sängerin war eine Woche zuvor tot in der Badewanne ihres Hotelzimmers in Beverly Hills gefunden worden. Die Todesursache ist bisher unklar. Mutmaßungen zufolge starb die 48-Jährige an einem tödlichen Mix von Medikamenten und Alkohol.

Bobby Brown verließ Trauerfeier nach wenigen Minuten

Bobby Brown, Ex-Mann der verstorbenen Sängerin Whitney Houston, ist entgegen erster Angaben nicht bei der Trauerfeier dabei gewesen. Er soll die "New Hope"-Baptistenkirche in Newark bereits nach wenigen Minuten wieder verlassen haben, weil für ihn und seine Kinder kein Platz nebeneinander gefunden worden sei, berichtete die Zeitung "USA Today" am Samstag online. Man sei mehrfach umgesetzt worden, erklärte Brown in einer Mitteilung.

Ihm sei auch nicht erlaubt worden, gemeinsam mit neun Begleitpersonen an der Feier teilzunehmen. Laut dem Celebrity-Internetportal "Tmz.com" hätte er nur zwei Personen mitnehmen dürfen. Stattdessen sei er mit einer Entourage von neun Menschen aufgetaucht.

"Ich verstehe nicht, warum das Sicherheitspersonal mich und meine Familie so behandelt hat", sagte Brown in einer Mitteilung. Man habe ihn zuvor auch daran gehindert, seine Tochter Bobbi Kristina zu sehen. "In Anbetracht dieser Ereignisse habe ich dem Sarg meiner Ex-Frau einen Kuss gegeben und bin gegangen." Er habe keine Szene machen wollen, so Brown. Der frühere Ehemann wird von vielen für Whitney Houstons Drogenprobleme verantwortlich gemacht.

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