ABBA kommt ins Museum – nicht auf die Bühne

ABBA ist endgültig museumsreif: Am Dienstag eröffnet in Stockholm das erste Museum über die legendäre schwedische Popgruppe. „Wir werden den Besuchern eine einmalige Erfahrung bieten“, verspricht Museumsleiter Mattias Hansson. Das Interesse ist jedenfalls enorm – für die ersten Wochen sind die Eintrittskarten, die umgerechnet 23 Euro kosten, ausverkauft.
ABBA-Fans können ihren Traum, mit dem Quartett auf der Bühne zu stehen, im Museum dank einer Computersimulation Wirklichkeit werden lassen: Umgeben von den Original-ABBA Anni-Frid (Frida) Lyngstad, Agnetha Fältskog, Benny Andersson und Björn Ulvaeus als lebensgroße Hologramm-Figuren, kann man als „fünftes Bandmitglied“ mitsingen.
In einem Raum, der dem Song „Ring Ring“ gewidmet ist, steht ein Telefon aus den 70er-Jahren. Nur die Bandmitglieder kennen die Nummer. Ab und zu werden sie anrufen und mit Besuchern sprechen. „Das war Fridas Idee und deshalb wird sie sicher auch anrufen“, sagt Kuratorin Ingmarie Halling. Im Museum gibt es auch Originalkostüme: Auf 5000 Quadratmetern können Besucher Erinnerungsstücke aus der Zeit des ABBA-Erfolgsmärchens von 1974 bis 1982 bestaunen.
Plateauschuhe sind ebenso zu sehen wie Kostüme im 70er-Stil. Sogar eine Küche, die Frida früher benutzte, ist unter den Exponaten. Die Ausstellungsmacher sind froh, alle vier Musiker für die Mitarbeit gewonnen zu haben: „Sie haben uns eine Menge Sachen geliehen“, so Ingmarie Hallig. Und natürlich geht es in dem Museum, an dem Björn Ulvaeus, 68, finanziell beteiligt ist, auch um die Musik. „Wir brauchten die beste Dämmung der Welt, um in jedem Raum andere Musik spielen zu können“, erklärt Mattias Hansson.
Zur Eröffnung kamen Frida, 67, Benny, 66, und Björn. Agnetha, 63, ist in London, um ihr neues Solo-Album zu promoten, das am Freitag erscheint. Der letzte Auftritt von ABBA war 1982, ein Jahr später trennte sich die Gruppe. Bis zur Auflösung wurden weltweit etwa 180 Millionen Platten verkauft. Hoffnungen vieler Fans auf ein ABBA-Comeback machte Björn nun zunichte: „Nein, es wird keine Wiedervereinigung geben“, sagte der 68-Jährige, der die Jahre bei ABBA als die kreativsten, aber nicht die glücklichsten seines Lebens bezeichnete.
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