67. Filmfestival Locarno mit über 250 Beiträgen

Am 6. August startet in Locarno das 67. Internationale Filmfestival - heuer allerdings ohne österreichische Beteiligung in den zahlreichen Kategorien. Insgesamt konkurrieren 17 Filme um den Hauptpreis, den Goldenen Leoparden. Einen Ehrenleoparden für sein Lebenswerk erhält der 83-jährige deutsche Schauspielstar Armin Mueller-Stahl ("Illuminati").
Ansonsten präsentiert das Filmfest vom 6. bis 16. August auf der Schweizer Seite des Lago Maggiore in verschiedenen Wettbewerben und Sektionen mehr als 250 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Als erster Höhepunkt gilt bereits jetzt die Eröffnung auf der Piazza Grande mit "Lucy". In dem Thriller des französischen Regisseurs Luc Besson ("Das fünfte Element") brillieren die Hollywoodstars Scarlett Johansson und Morgan Freeman. Die Filme außer Konkurrenz, darunter Jean-Luc Godards in Cannes uraufgeführter Film "Adieu au language" oder Richard Dindos Produktion "Homo Faber" werden ebenfalls mit Spannung erwartet.
Die traditionelle Retrospektive ist der Produktionsfirma Titanus gewidmet. 1904 in Neapel gegründet, gilt Titanus als eine der weltweit ältesten aktiven Filmproduktionsfirmen. Hier entstanden wichtige Filme von italienischen Regielegenden wie Michelangelo Antonioni, Federico Fellini und Giuseppe Tornatore.
Carlo Chatrian, der das nach Cannes, Berlin und Venedig viertwichtigste europäische Filmfestival als künstlerischer Direktor leitet, baut wie schon im Vorjahr auf die Anziehungskraft großer Namen: Berühmte Schauspieler wie die US-Amerikanerinnen Mia Farrow und Melanie Griffith, die Engländerin Helen Mirren, die Französin Juliette Binoche und die Deutschen Hannelore Elsner, Benno Fürmann und Jürgen Vogel werden für Glamour sorgen, dazu Regiestars wie der Schwede Lasse Hallström und der Franzose Tony Gatlif.
Chatrian betonte bei der Präsentation des Programms am Mittwoch in Bern, dass sein Augenmerk vor allem den Zuschauern gelte. Das Festival sehe das Publikum in der Hauptrolle. Das diesjährige Angebot des Festivals in Locarno rege zu vielen Diskussionen an, denn, so Chatrian, es "spiegelt die Vielfalt der heutigen Welt, greift die brisanten Themen der Gegenwart ebenso auf wie die nicht verheilten Wunden, stellt existenzielle Fragen und wirft ein neues Licht auf die Vergangenheit".
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