1939 strandete Bubenchor aus Wien in Australien - Verfilmung geplant

Gleich zwei australische Filme wollen nun die Story des Knabenchors erzählen, der wegen des Krieges in Australien bleiben musste.

Es ist ein filmreifer Stoff: 1939 war ein Knabenchor aus Wien in Australien auf Tournee – und wollte gerade heim reisen. Doch der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte dies. Das Schiff, mit dem die Buben (8 bis 14 Jahre alt) von Perth aus nach ihrem letzten Konzert nach Hause reisen wollten, wurde für Kriegszwecke eingezogen.

Und mussten den gesamten Krieg lang in Australien bleiben. Dort erlangten sie Berühmtheit, obwohl ihnen auch mit Misstrauen begegnet wurde: Sie wurden von Erzbischof Daniel Mannix aufgenommen und formten dafür den Chor der St. Patrick's Cathedral in Melbourne. Nach Kriegsende wollte nur ein einziger von ihnen zurück zur Familie nach Österreich.

Chorleiter Georg Gruber kam zuerst auch in Australien unter und wurde Teil des dortigen Musiklebens – wurde aber 1941 verhaftet, laut Medienberichten wurde er wegen einer Affäre an die Behörden verraten. Ihm wurden Nazi-Verbindungen vorgeworfen. 1947 wurde er nach Österreich deportiert – und von den Vorwürfen entlastet.

Die Story des „ Vienna Mozart Boys' Choir“ wird nun verfilmt, und zwar vielleicht sogar zwei Mal: Produzent Lance Reynolds hat laut Medienberichten die Rechte erworben und bemüht sich um Chris Hemsworth für die Rolle des Georg Gruber. Und auch der Sender Studiocanal Australia habe die Finanzierung für ein eigenes Filmprojekt erzielt, berichten australische und US-Medien.

„Mozart“ fehlt

In englischsprachigen  Medien wurde aber in der Filmankündigung aus „Vienna Mozart Boys' Choir“ der „Vienna Boys Choir“ – die offizielle englische Bezeichnung der Wiener Sängerknaben.   Dagegen  wehrt sich aber die  Wiener Institution. Auf  KURIER-Anfrage erklärt man, es sei das „eine Nachahmer-Gruppe“ gewesen, die  nur kurz existierte. Man habe bereits die Produktionsfirmen in Australien kontaktiert, um Irreführungen zu vermeiden.

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