Lange Nacht der Museen: Jubiläum mit Zuwachs

Am 4. Oktober wird zum 15. Mal die " Lange Nacht der Museen" veranstaltet - in Österreich, Liechtenstein und erstmals auch in der Schweiz. Von 18 Uhr bis ein Uhr früh können Kunst- und Kulturinteressierte die 700 teilnehmenden Museen, Galerien, Wahrzeichen und Häuser besuchen, was in den Vorjahren bereits insgesamt 5 Mio. Menschen taten. Erstmals mit dabei ist etwa die Wiener Stadthalle.
Internationalisierung
"Eine unserer Aufgaben ist es auch, die Kulturvermittlungsinstitution in diesem Land zu sein", erklärte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz beim Pressegespräch am Montag die Intentionen des Veranstalters. Die Teilnahme der Schweiz, wo sieben Museen mitmachen, helfe, die "Internationalisierung voranzutreiben", was für Wrabetz auch eine Option für die nächsten 15 Jahre darstellt. Durch den Ausweitung auf weitere Nachbarländer könnten noch mehr Kultureinrichtungen erschlossen werden. Anlässlich des Jubiläums ist bei Gruppenbuchungen jedes 15. Ticket gratis.
Die ÖBB werden wieder als Partner auftreten und mit "Mobilität unterstützen", so der Chef der ÖBB Werbung Manfred Oschounig. Man wolle dazu beitragen, "Kunst und Kultur einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen". Neben Kombitickets, die Bahnfahrt und Museumseintritt verbinden (17 Euro für Erwachsene mit Vorteilscard, regulärer Ticketpreis 13 Euro), soll in Bahnhöfen in Wien, Graz, Linz und Klagenfurt ein zusätzliches Kulturangebot vorbereitet werden. Der sogenannte "Treffpunkt Museum" fungiert in jedem Bundesland als zentraler Sammelplatz, von dem aus verschiedene Fuß- und Busrouten zu den Museen führen. In Wien trifft man sich am Maria-Theresien-Platz.
Schmuckstücke aus Abfällen
Rund 250 Museen in ganz Österreich bieten heuer ein Zusatzprogramm für Kinder an, 54 davon allein in Wien. Im 48er Museum lautet das Motto "Gib dem Mist eine 2. Chance". Dabei können Abfälle in Schmuckstücke umgewandelt werden. Im Globenmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek sind die Bären los, während sich die Kinder im Papyrusmuseum in ägyptische Pharaonen verwandeln und Hieroglyphen lernen können. Auch für Erwachsene gibt es zum Teil kuriose Zusatzangebote: Im Wiener Möbel Museum kann man zu Mozarts "Kleinen Nachtmusik" jeweils zur vollen und halben Stunde an einem Topflappen-Wetthäkeln teilnehmen, das Kaiser Franz Joseph Hutmuseum wird zum Handkuss-Trainingscenter und das Esperantomuseum der Österreichischen Nationalbibliothek bietet Sprachkurse für Klingonisch an, eine Kunstsprache aus der Kultserie "Star Trek".
Zu den Neuzugängen in Wien (124 Museen und Galerien sind mit dabei) zählen u.a. das 1. Wiener Fischereimuseum und der Domschatz von St. Stephan, aber auch die Wiener Stadthalle wird heuer erstmals an der "Langen Nacht der Museen" teilnehmen. Das größte Veranstaltungszentrum Österreichs zeigt mit der Wienbibliothek im Rathaus die Ausstellung "Traumfabrik auf dem Eis - Von der Wiener Eisrevue zu Holiday on Ice", denn die viel besuchte Eis-Show sei immerhin "die längste kontinuierliche Veranstaltung in der Stadthalle" , erklärte Stadthalle-Chef Wolfgang Fischer.
INFO: Tickets regulär 13 Euro, ermäßigt 11 Euro, regional 6 Euro, bei Gruppenbuchungen jedes 15. Ticket gratis, erhältlich bei allen teilnehmenden Museen und Kulturinstitutionen sowie am 4. Oktober am "Treffpunkt Museum".
langenacht.orf.at
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