Wissens- vorsprung als Karrieremotor

Walter Skokanitsch
Sich regelmäßig weiterzubilden, ist in der Pharmabranche unverzichtbar.

Von Sandra Wobrazek

Dank ständig neuer Entwicklungen und Medikamente müssen alle, die in der Pharmaindustrie arbeiten, ständig auf dem neuesten Stand bleiben. Hinzu kommt: Wer sich fortbildet, hat gute Chancen auf den nächsten Karriereschritt.

Fast Learning

Dabei gewinnt das sogenannte „Fast Learning“ in der pharmazeutischen Industrie als Prinzip der organisationalen Weiterentwicklung an Bedeutung, sagt Eva Waldmann, Head of Pharmig Academy: „Es steht für beschleunigtes, zielgerichtetes Lernen – eingebettet in eine Kultur, die kontinuierliche Entwicklung fördert und fordert. Fort- und Weiterbildungen sind zentrale Instrumente zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität der Pharmabranche.“

Mit mehr als 140 Experten aus Industrie, Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft bietet die Pharmig Academy praxisnahe Fort- und Weiterbildungen, die auf die Bedürfnisse der pharmazeutischen Branche zugeschnitten sind.

Market Access und KI

Besonders gefragt sind, so Eva Maria Waldmann, Formate rund um Market Access – also den Zugang von Arzneimitteln zum Gesundheitssystem und deren Erstattung: „Ebenso stark nachgefragt sind Update-Formate und Insight Talks, die sicherstellen, dass gesetzliche Änderungen nicht nur verstanden, sondern auch im Arbeitsalltag umgesetzt werden.“

Künstliche Intelligenz, betont Waldmann, ist im Praxisalltag der Branche angekommen. Deshalb wird sie in der Pharmig Academy zum Schulungsthema, „wenn es um konkrete Anwendungen geht – zum Beispiel in der Pharmakovigilanz, also der Arzneimittelsicherheit, im Qualitätsmanagement oder bei der Datenanalyse“.

Lehrgänge und Studien

Mit dem Certificate Program „Biotech, Pharma & MedTech Management“ bietet die Universität für Weiterbildung Krems eine akademische Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte in der Pharmabranche. Das berufsbegleitende Programm vermittelt in zwei Semestern fundiertes Wissen über die Besonderheiten des streng regulierten Gesundheitsmarkts und kann zu einem MBA oder Executive MBA ausgebaut werden. 

„Das Kurzprogramm greift zentrale Themen der Branche auf – von Lieferketten und regulatorische Anforderungen über Big Data und KI bis zu Marktzugang und Innovation. Lehrveranstaltungen, Fallstudien und Diskussionen mit Fachkolleginnen und Fachkollegen sorgen für einen engen Bezug zur beruflichen Realität“, so die niederösterreichische Universität.

Ebenso praxisnah sind zwei weitere Studienprogramme der Uni: Der Bachelor of Science (CE) „Clinical Study Coordination“ vermittelt das Wissen, das für Planung, Durchführung und Betreuung klinischer Studien mit Arzneimitteln oder Medizinprodukten nötig ist. 

Das englischsprachige Certificate Program „EU Regulatory Affairs“ schließlich sich auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Europa und „bereitet Fachleute darauf vor, Zulassungsprozesse und regulatorische Anforderungen sicher zu steuern“.

Neben all den zahlreichen Fort- und Weiterbildungen ist ein Faktor, davon ist Eva Waldmann überzeugt, aber ebenso entscheidend, nämlich Networking-Veranstaltungen: „Sie fördern den fachlichen Austausch und die interdisziplinäre Zusammenarbeit – ein zentraler Erfolgsfaktor der Branche“.

Sandra Wobrazek

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