Warum Zukunftsfähigkeit kein Zufall ist
 
            
            Von Herta Scheidinger
In einer Welt, die sich in einem permanenten Wandel befindet, wird Innovation zur zentralen Triebfeder wirtschaftlichen Erfolgs, gesellschaftlicher Entwicklung und globaler Wettbewerbsfähigkeit.
Für Österreichs Unternehmen ist Innovationskraft kein Luxus, sondern eine conditio sine qua non – eine unabdingbare Voraussetzung dafür, auch in Zukunft als Standort attraktiv zu sein. Österreich muss sich wieder als innovativer Motor in verschiedenen Branchen positionieren.
Das kann auch Christian Schäfer, Managing Director Laufen Austria, bestätigen: „Innovation ist einer der zentralen Pfeiler unserer Unternehmensstrategie. In einem globalen Wettbewerbsumfeld müssen wir nicht nur Schritt halten, sondern immer einen Schritt vorausdenken: in Design, Technologie, Produktion und Nachhaltigkeit. Für uns bedeutet Innovation nicht, ständig das Rad neu zu erfinden, sondern Bestehendes kontinuierlich zu verbessern, eleganter, ressourcenschonender und intelligenter.
Sie ist kein Selbstzweck, sondern ein fester Bestandteil unserer DNA und unseres langfristigen Erfolgs.“ Innovation ist für den Badspezialisten und Hersteller von Sanitärkeramik heute kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
Besonders in Europa ist sie der entscheidende Wettbewerbsfaktor gegenüber anderen globalen Regionen. „Nur wer bereit ist, sich laufend weiterzuentwickeln kann langfristig bestehen. Innovation bedeutet für uns vor allem, mit Weitblick zu handeln und nicht nur zu reagieren.“
Innovative Lebensmittel
Die Frage, wie innovativ ein Lebensmittelproduzent sein muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben, beantwortet Alfred Berger, Vorstand der NÖM AG: „Das Kühlregal ist nicht nur das heißt umkämpfteste, sondern auch das sich am schnellsten und ständig verändernde Regal im Supermarkt. Daher sind Innovationen ein fixer Bestandteil der Sortimentspolitik, um überhaupt wachsen zu können. Aber hinter dem schönen Wort Innovation stehen ja auch Begriffe wie Investition – in neue Technologien und Abfüllmaschinen –, Marktkenntnis und ganz wichtig das Analysieren der Konsumenten-Wünsche und Bedürfnisse.“
Für NÖM ist Innovation ein klar verankerter Wachstumstreiber in der Unternehmensstrategie. „Beim sehr beschränkten Heimmarkt sind Innovationen unser Ticket in den europäischen Markt.
Unsere Innovationen sind der Grund für unseren Exportanteil von 65 Prozent. Innovation gibt es aber nicht nur bei Produkten, sondern auch bei Nachhaltigkeit, Digitalisierung und neuen Produktionsmethoden. Dieser Gesamt Mix macht den nachhaltigen Erfolg aus“, erklärt Berger.
Trend-Tracking
Bei Kelly, dem Marktführer bei salzigen Snacks, weiß man, dass Snack-Fans gerne neue Produkte ausprobieren. So gelingt es mit Innovationen – gepaart mit werblicher Unterstützung – die Konsumenten in den Handel zu bringen. „Regelmäßig binden wir auch unsere Konsumentinnen und Konsumenten ein, um beispielsweise über neue, innovative Geschmacksrichtungen abzustimmen. Diese fühlen sich angesprochen und die Marke bleibt im Gespräch“ erklärt Kelly-Geschäftsführer Markus Marek seine Strategie.
Kelly ist seit 2008 Teil der Intersnack Gruppe, die in mehr als 30 Ländern in Europa vertreten ist. „Dadurch ist es uns möglich, frühzeitig Trends zu erkennen, diese innerhalb der Gruppe zu teilen und relativ rasch auf die Anforderungen des Markts zu reagieren.“, so Marek.
Das gilt auch für das geänderte Ernährungsverhalten der Menschen. Marek: „Wir wollen großartigen Geschmack bieten und gleichzeitig Produkte, die einen gesünderen Lebensstil unterstützen können. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich an Innovationen, zum Beispiel für Produkte mit weniger Fett, weniger Salz oder als Beitrag zu einer vegetarischen und veganen Ernährung.”
So haben mittlerweile mehr als 40 Prozent der Produkte einen Salzgehalt von maximal 1,5 g Salz je 100 g. „Wir haben mehr als 60 Prozent vegane Artikel im Sortiment und produzieren darüber hinaus komplett palmölfrei, ohne künstliche Farbstoffe und Geschmacksverstärker.“
Nachhaltigkeit boomt
Ein Schwerpunkt bei Laufen liegt auf der nachhaltigen Produktion. In Gmunden wird das erste CO₂ neutrale Werk der Laufen Gruppe betrieben, ein wichtiger Schritt in Richtung klimafreundlicher Fertigung. „Innovation bedeutet für uns aber auch, neue Wege in der Produktentwicklung zu gehen. Ein Beispiel ist das Laufen save! Urintrenn-WC, das im Wiener Wohnbauprojekt „Stadtregal“ erstmals im geförderten Wohnbau umgesetzt wurde.
Es zeigt, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktionieren kann und wie sich innovative Sanitärtechnik mit nachhaltigem Bauen verbinden lässt“, so Schäfer. Langfristig sieht er großes Potenzial darin, wieder mehr Produktion nach Europa zurückzuholen bzw. bereits vorhandene europäische Produktionsstandorte weiter zu stärken, um die regionale Wertschöpfung zu sichern und die Standorte für den globalen Wettbewerb widerstandsfähiger zu machen.
Auch bei NÖM ist Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und prägt sowohl die Entwicklung neuer Produkte wie auch die Entwicklung des Produktions- Standortes. „Wir waren die ersten bei Gentechnikfreiheit und arbeiten konsequent daran den CO₂-Fußabdruck zu verringern.
Die Konsumenten Bedürfnisse in Sachen Nachhaltigkeit sind eigentlich eine Pflichtübung, ohne die ein Produkt gar nicht mehr am Markt kommt, weil ja auch die Handelspartner diese Kriterien einfordern“, betont Berger abschließend.
Herta Scheidinger
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