Zebra-Fragen

Zebra-Fragen
Fußgängerübergänge als Zeugen ausgeprägter Wokeness, oder so
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

 

Zur Zeit wetteifern Bezirksvorsteher, Bürgermeister und andere Lokalkaiser landauf, landab darum, bei der Eröffnung von Regenbogen-Zebrastreifen gut und woke im Bild zu sein. Nur in Klagenfurt ist umstritten, ob die Stadt des Lindwurms noch ein diverses Zebra braucht, Symbol für Offenheit für alles und alle.

Offen sind auch andere Fragen. Ist es politisch korrekt, auf dem bunten Fußgängerübergang großen Schritts nur die weißen Felder zu betreten? Ist es umgekehrt politisch korrekt, die diversen farbigen Felder mit Füßen zu treten? Wieso sagt man zu den bunten Traversen noch immer Zebra, wenn gar nix schwarz-weiß ist? Und darf man für die alten Streifen noch das Wort Zebra verwenden, oder ist das eine animalische Aneignung? Denn das arme Zebra in Afrika ... – hoppla, geht Afrika überhaupt noch, weil mit schwarz konnotiert? Oder ist das fortan der „Kontinent der Mensch*innenwiege“?

Fragen über Fragen, die auf keinem Bild Platz haben.

andreas.schwarz@kurier.at

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