Im Dreivierteltakt durch die Eissaison oder welche Polka tanzt der Aal?
Schlumpf. Wenn die Zeit im Jahr gekommen ist, in der die Daunenjackenträger und die Kurze-Hosen-Träger sich die Welt teilen, dann weiß man: Es ist wieder Zeit für die Bekanntgabe der Eissorte des Jahres. 2024 war das „Kaffee“. Geradlinig, aber vielleicht nicht die Krone der Kreativität. Heuer dafür sprühen die Salonbetreiber vor Ideen: Der musikalische Jahresjubilar Johann Strauss ist die Inspiration für gleich mehrere Eissorten. Jene, die nach dem Donauwalzer benannt ist, ist zum Beispiel blaues Stracciatella mit Glitzer. Also statt püriertem Schlumpf gibt es heuer pürierte Schlumpfine im Paillettenballkleid.
Batman. Eine andere Sorte heißt „Fledermaus“ und es soll ja Menschen geben, die da nicht an Wuhan, Lebendtiermarkt und Labortheorie denken, sondern immer noch an die Strauss-Operette. Glücklich ist, wer vergisst. Diese Sorte hat übrigens eine Champagnernote. Wenn es um eine andere Fledermaus ginge, wäre die Wahl des Aromas schon schwieriger. Die Google-Anfrage „Wonach schmeckt Batman“ liefert keine eindeutigen Ergebnisse. Aber die Erkenntnis, dass es eine nach dem Superhelden benannte Pizza gibt. Die ist belegt mit Salami, rotem Cheddar und Barbecue-Sauce. „Sweet Barbecue Swirl“-Eis wiederum gibt es aber – wo sonst – in den USA. Das schmeckt nach Rauch, Chili und Karamell. Womöglich schmackhafter als eine japanische Delikatesse: Aaleis.
Aalerlei. Zu welchem Strauss-Opus würde diese fischige Sorte passen? Vielleicht zur „Electro-magnetischen Polka“? Oder für zoologische Nackerbatzel zur „Aesculap-Polka“? Je nachdem, wie die Aale heißen, zur „Annen-“, „Elisen-“ oder „Hermann-Polka“? Johann Strauss hat übrigens mehr als 400 Walzer, Polkas, Quadrillen, Märsche und Co. geschrieben, da ginge sich locker noch ein zweites Themen-Eisjahr aus. Sollten die Rohstoffe ausgehen, hilft zumindest beim Donauwalzer die Idee eines Münchner Spezialisten für Gefrorenes. Er bietet als Fasteneis schlichtes gefrorenes Wasser an. Davon hat die Donau echt viel.
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