Biber, die Macher unter den Nagern
Damm. Das war ja mal praktisch. In Tschechien hätte ein Bachlauf revitalisiert werden sollen. Aber noch bevor die menschlichen Naturschützer ihre ersten Formulare ausgefüllt hatten, haben tierische Helfer die Sache für sie erledigt. Biber haben kurzerhand Fakten geschaffen und einen Damm gebaut, der ein Sumpfgebiet kreiert hat. Die Menschen haben schon seit Jahren diskutiert, wie man das anstellen könnte. Aber der Biber ist halt ein Macher, der fackelt nicht lang rum.
1,2 Millionen Euro sollen so gespart worden sein. Um das Geld kann man als Dankeschön eine ganze Menge Sträuße aus Mädesüß, Wiesenbärenklau, Kanadischer Goldrute, Weißem Honigklee, Ampfer-Knöterich, Löwenzahn und Brennnesseln vorbeibringen. Die machen sich dekorativ im Damm, und sind – Mehrwert – auch die Lieblingsspeisen vom Biber. Das wäre dann sozusagen der Biber-Bonus.
Bau. Anders als viele vermuten, hat der Biber im Normalfall keine Jeanslatzhose mit orangem „Obi“-Aufdruck an. Trotzdem steht er im Guinness-Buch der Rekorde als Erschaffer der größten, von Tieren gebauten Konstrukte. Der umfangreichste Biberdamm überhaupt liegt in einem Nationalpark in Kanada und ist fast einen Kilometer lang. Angeblich kann man ihn sogar aus dem Weltall sehen. Das ist zwar so ein bisschen wurscht auch, aber vielleicht freut es ja den einen oder anderen extraterrestrischen Nagerfreund mit Teleskop.
Einsatz. Schon vor zwei Jahren haben Biber als unerwarteter Beistand Schlagzeilen gemacht. Damals haben sie nämlich russische Truppen an einem weiteren Vormarsch in die Ukraine gehindert. Der Biber als Anti-Putin-Bollwerk. Da hätte man wirklich mehr draus machen können.
Apropos mehr draus machen. Es gäbe da eine recht große brachliegende Baustelle auf der Wiener Mariahilfer Straße. Könnte man da nicht ein paar flinke Bibertruppen akquirieren? Vielleicht sind sie sogar fertig, bevor sie bemerken, dass sie eine Gewerkschaft brauchen. Und Latzhosen für alle.
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