Winzerinnen, Iaxntriebe, Weißburgunder

Die Flaschenpostlerin hat das Weingut Pferschy-Seper besucht und dort drei Winzerinnen-Generationen, die Hündinnen Bella und Cookie und den Weißburgunder getroffen.
Juliane Fischer

Juliane Fischer

Der Frauentag ist längst vorbei, und gegen die weibliche Altersarmut hat er auch diesmal nichts bewirkt, dafür wurden viele Frauen vor den Vorhang geholt. Aber das versucht die Flaschenpost selbstverständlich das ganze Jahr über.

Ein herausragendes Beispiel ist das Mödlinger Weingut Pferschy-Seper. In mehr als 300 Jahren Betriebsgeschichte, davon 20 bio-zertifiziert, schupfen schon lange Zeit Frauen den Laden. Birgit Pferschy-Seper ist die vierte Winzerin in der Reihe. Ihre Mutter ist ihres Bruders statt eingesprungen. Die Großmutter übernahm von der Schwiegermutter, weil ihr Mann im Krieg gestorben ist. Und mit den drei Töchtern steht jetzt schon Generation Nummero fünf in den Startlöchern. Wenn ihre Mutter sagt: „Der macht das einfach. Das ist sein Hobby“, spricht sie nicht etwa von Ehemann oder Vater. Sie meint den Weißburgunder.

Winzerinnen, Iaxntriebe, Weißburgunder

Die Geiztriebe und -trauben (im Volksmund ist von „Iaxn“ die Rede und meine Vermutung, dass sich das auf die Blattachsel bezieht, bestätigt mir Elisabeth Arnbergers kluges Weinlexikon) seien die Leidenschaft ihrer Lieblingssorte. Und das wird dann zur Beschäftigung für die Weingartenarbeiter. Denn die kompakte, dichte Traube muss locker hängen. Es spricht trotzdem vieles für ihn, meint die Winzerin: „Wenn ihr nicht wisst, was zum Essen passt oder man schenken soll: Der Weißburgunder ist universell und geradlinig“. Ein Achterl Pinot Blanc also auf die Frauen und allerorts baldige Chancengleichheit!

Sie kostet sich durch die Weinwelt, arbeitet als freie Journalistin und zum Ausgleich in ihrem Weingarten in Niederösterreich.
Auf den Geschmack gekommen? Bei Anregungen und Feedback zu Wein und Weinkultur schreiben Sie der Kurier-Freizeit-Redaktion unter flaschenpost@kurier.at

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