Werbefenster

Wenn Werbefenster einen Blick ins echte Leben geben, ist es um die Wohlstandsgesellschaft schlecht bestellt.
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Netflix ist nichts für schwache Nerven. Aktionäre des Streamingdienstes können das bestätigen. Spätestens seit dieser Woche. Minus 25 Prozent an einem Tag. Minus 40 Prozent seit Jahresbeginn. Dagegen ist die März-Inflation in Höhe von 6,8 Prozent ein Lercherl.

Schuld sind übrigens die Abonnenten. 2,5 Millionen Neukunden hatte man erwartet, geworden sind es 200.000 Altkunden, die sich weggeschaltet haben.

Blöd gelaufen. Da müssen sich die Manager schnell etwas einfallen lassen. Haben sie auch schon. Einen Service, den Menschen mit schwacher Blase bereits aus Funk und Fernsehen zu schätzen wissen: Werbefenster.

Wenn diese einen Blick ins echte Leben geben, ist es um die Wohlstandsgesellschaft schlecht bestellt. Von wegen glückliche Familien, die vor einer Wäscheleine mit blütenweißen Hemden durchs Bild springen. Mittlerweile geht’s in gefühlt jedem zweiten Spot um Mittel gegen Blähungen, Verstopfungen und Potenzstörungen.

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