Verblassend

Verblassend
Über Ballesterer und andere leider verschwindende Begriffe
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

 

In den Stadien der laufenden Fußball-WM sind viele Sprachen zu Hause, nur nicht – blöd gelaufen in der Quali – das Österreichische. Das ist schade.

Denn horcht man auf einem Vorstadt-Fußballplatz in die Tribünen, hört man so Gewähltes wie Schiri, mach die Gluarn auf (= Unparteiischer, öffne die Augen) oder Hearst Pülcher, da kriagst die Fraisen (Höre Ganove, da rege ich mich sehr auf). G'scherter, spü o (Zugereister, pass!) oder G’füllter, wos is dei Haupthacken? (Dicker, was ist Dein Hauptberuf?), weu: Ballestern is net (weil: Fußballspielen ist’s nicht) sind auch sehr ... – verblassend, wie die Chefredakteurin des Österreichischen Wörterbuchs die Begriffe nennt, die sie nach und nach mit „veraltet“ markiert. Hoffend, dass sie nicht ganz verschwinden.

Die Lieblingsbeschäftigung heimischer Ballesterer – nämlich neben das Tor zu schießen – wird gerne mit Kruzitürken kommentiert, was natürlich veralt. und p.u. (politisch unkorrekt) ist. Auch schade.

andreas.schwarz@kurier.at

Kommentare