Uhrvertrauen
Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Das wär ja urblöd! Urvertrauen oder Uhrvertrauen, lassen Sie uns über beides sprechen!
Was gibt Ihnen mehr Halt? Ihre Intuition oder Ihre Uhr?! Die Uhr sagt: 12.30, Zeit für Futter! Aber der Bauch sagt: Nö, null Hunger. Auf wen hören Sie eher?
So viele Regeln
Ob wir alle die meiste Zeit auf Autopilot durch’s Leben cruisen? Und uns Rhythmen statt vom Inneren (in Form von Intuition, natürlichen dynamischen Bedürfnissen, gefühlten Wahrheiten) eher vom Außen (in Form von Regeln, Medien, schlauen Büchern, kollektiven Glaubenssätzen und eben auch Uhren) vorgeben lassen? Klar, Regeln zum Zusammenleben braucht es. Aber so viele?
Mit 10 ist es angebracht, die Barbie wegzulegen.
Mit 20 soll man über die Zukunft nachdenken.
Mit 30 ist es höchste Zeit, erwachsen zu sein.
Mit 40 sollte man angekommen sein (Wo? Am Bahnhof des Wissens? An der Bushaltestelle "I kenn mi aus!"?)
Mit 50 sollte man eine Midlifecrisis in Betracht ziehen.
Mit 60 sollte man als Frau keine langen Haare mehr haben.
Mit 70 ist der lovetrain längst abgefahren.
Mit 80 kann man nichts mehr Neues lernen … und so weiter und so fort. wtf?
Wir haben so glasklare Vorstellungen davon, wie MAN zu sein hat. Aber wer ist MAN? Hat der oder die ein fb-Profil, wo man mal nachfragen könnte: "Oida, wie lebt MAN eigentlich richtig?!"
Freuraum
So, jetzt mal alle aufzeigen, die sich auch nie als Durchschnitts-MAN empfunden haben! Hui! welcome in the club! Wie wäre es mit ein bisserl Freiraum/Freuraum ohne Uhren, die uns sagen, wofür es gerade Zeit sein sollte!?
Vertrauen wir drauf, dass das möglich ist! Alles andere wär doch blöd. Uhrblöd!
Die Kabarettistin Nadja Maleh ist, alternierend mit Kollegen, regelmäßig Autorin dieser Kolumne.
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